Kunst aus Ton: Witziges und Nützliches

Oberthal · Dem launischen Wetter am Wochenende wurde mit farbenfroher Keramik getrotzt: Händler und Veranstalter sind mit dem Verlauf des 16. Oberthaler Töpfermarktes zufrieden.

 Auch Gebrauchsgegenstände waren im Angebot.

Auch Gebrauchsgegenstände waren im Angebot.

Ein kleiner, grüner Frosch spuckt Wasser in eine Zinnwanne, farbenfrohe Windspiele drehen sich im Wind und nur ein paar Schritte weiter spiegeln sich goldene und silberne Schmetterlinge in den wenigen Sonnenstrahlen, die sich am Wochenende am Himmel über Oberthal zeigten. Das Wetter war nicht optimal, dennoch kamen viele Menschen zum 16. internationalen Töpfermarkt, um zu sehen, was die 71 Aussteller so mitgebracht hatten.

"Ich finde die Vielfalt hier so schön", erklärte eine Marktbesucherin, die gemeinsam mit Mann und Kind an den zahlreichen Ständen vorbeischlenderte. Viele Aussteller hatten Töpferware für den täglichen Gebrauch mitgebracht. Dazu gehörten Vasen in allen Formen und Farben, Geschirr in unterschiedlichen Designs oder auch so genannte Kräuterstecker, die als dekorative Schildchen für den Kräutergarten genutzt werden können. Auf jedem fanden sich Bild und Name der Pflanze. Salzglasiertes Steinzeug in klassischem Grau-Blau. Krüge, Kannen und Geschirr gab es am Stand der Kunst-Töpferei Richard Zinko. "Wir machen diese Waren seit 125 Jahren", verriet Markus Reusch. Die floralen Ornamente auf grauem Grund seien trotzdem immer noch sehr beliebt und die Langlebigkeit der Produkte sei für viele ein Kaufkriterium. "Viele werden von Generation zu Generation weitervererbt."

Aber auch in Sachen Dekoartikel für Heim- und Garten gab es reichlich Auswahl. Öllampen in Drachenform, Vögelchen auf Holzästen oder auch schwimmende Steine für den Gartenteich gehörten dazu. Auch am Stand von Waltraud Gleichauf aus dem Westerwald konnte man solche Dekoartikel erwerben. Sie hatte lustige Tiere mitgebracht, die mit ihren großen Comicaugen und den kräftigen Farben Besucher anlockten. "Ich liebe Gartenkeramik", verriet Gleichauf. "Und die Kombination von Pflanzen und meinen Tieren finde ich lustig." An ihrem Stand tummelten sich modellierte Hühner, Elefanten, Ziegen und anderes Getier. "Ich bin gelernte Töpferin und drehe erst einmal die Grundform", gab Gleichauf den Besuchern Einblick in ihren Schaffensprozess. "Meistens weiß ich dann noch nicht, welches Tier am Ende dabei rauskommt." Auf dem Markt in Oberthal bot sie ihre Werke bereits zum fünften Mal an. "Ich komme gerne hier her", verriet sie. "Denn es ist nicht nur ein kleiner, aber feiner Markt. Sondern es gibt hier auch ein sehr gutes, nettes Publikum."

Das fand auch Nicole Lopez aus Röstweiler-Nockenthal. Sie kommt mit ihren farbenfrohen Waren schon seit 2010 nach Oberthal und ist immer wieder begeistert. "Es gibt hier so viele wunderbare Aussteller. Alles ist so abwechslungsreich und die Kunden sind sehr nett." Und in diesem Jahr nahm sie auch am Töpferwettbewerb teil. Zum Thema "Aller guten Dinge sind drei" reichten 20 Künstler ihre Werke ein. Dazu gehörten die drei Herzen, die Nicole Lopez als Sinnbild für Glaube, Liebe und Hoffnung ins Rennen schickte, aber auch andere kreative Beiträge.

Trotz des schlechten Wetters konnte der Töpfermarkt viele Besucher verzeichnen. "Samstag waren sogar mehr Leute da als in den vergangenen Jahren", schätzt Bürgermeister Stephan Rausch. Und auch Sonntag zog es trotz Regens vor allem am Nachmittag noch viele Menschen in die Ortsmitte von Oberthal.

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 Am Stand von Madian-Art stellte sich Marktbesucherin Ramona Nauhauser aus Wiebelskirchen spontan als Modell zur Verfügung. Sehr zum Vergnügen ihrer Tochter Sinja. FOTOs: B&K

Am Stand von Madian-Art stellte sich Marktbesucherin Ramona Nauhauser aus Wiebelskirchen spontan als Modell zur Verfügung. Sehr zum Vergnügen ihrer Tochter Sinja. FOTOs: B&K

26 Künstler hatten sich für den Wettbewerb anlässlich des 16. Oberthaler Töpfermarktes angemeldet. Mitgemacht haben letztendlich aber nur 20. Die besten drei Objekte zu dem Thema "Alle guten Dinge sind drei" wurden prämiert. Den ersten Platz mit einem Preisgeld von 500 Euro gewann Ute André-Engelhardt mit einer dreiköpfigen Elefantenfamilie. Den zweiten Platz und 400 Euro gab es für Beate Weiß mit einer Skulptur rund um die Themen "Menschen, Umwelt und Frieden". Der dritten Platz und 300 Euro gingen an Ingrid Krämer mit einem Hochzeitspärchen, bei dem die Braut hochschwanger abgebildet war. Die drei Gewinnerbeiträge wurden anschließend unter den Besuchern verlost.

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