Kollegen schleppen 400 Umzugskartons

Oberthal. Kalte Luft zieht durch die Korridore im alten Oberthaler Rathaus. Trotz eisiger Temperaturen steht die Eingangstür weit offen. Der Umzug ins neu errichtete Verwaltungsgbäude ist in vollem Gange. Überall stehen Pappkartons, bis zum Rand gefüllt mit Aktenordnern, Schreibutensilien und Büchern. Dazwischen schleppen zwei Möbelpacker Schranktüren zu einem Laster

 Ganz schön viel Arbeit: Rathaus-Mitarbeiter ziehen ins neue Oberthaler Rathaus. Foto: B & K

Ganz schön viel Arbeit: Rathaus-Mitarbeiter ziehen ins neue Oberthaler Rathaus. Foto: B & K

Oberthal. Kalte Luft zieht durch die Korridore im alten Oberthaler Rathaus. Trotz eisiger Temperaturen steht die Eingangstür weit offen. Der Umzug ins neu errichtete Verwaltungsgbäude ist in vollem Gange. Überall stehen Pappkartons, bis zum Rand gefüllt mit Aktenordnern, Schreibutensilien und Büchern. Dazwischen schleppen zwei Möbelpacker Schranktüren zu einem Laster. Gemeindemitarbeiter tragen Büroartikel zum neuen Arbeitsplatz. Weit ist der Weg nicht. Das neue Rathaus steht gerade mal 20 Meter Luftlinie entfernt.Ein Bürger hat von dem geplanten Umzug offensichtlich nichts mitbekommen. Obwohl geschlossen ist, erkundigt er sich nach einem neuen Personalausweis. Die zuständige Mitarbeiterin Gerlinde Schmitt unterbricht das Einpacken und bittet ihn, am Montag im neuen Rathaus vorbei zu kommen. "Das war kein Problem", erklärt sie. Der junge Mann will am zweiten Weihnachtsfeiertag in Urlaub fahren und hat heute festgestellt, dass sein Ausweis abgelaufen ist." Es bleibe genug Zeit, am Montag provisorische Papiere auszustellen. "Wäre die Zeit knapper gewesen, hätten wir uns unbürokratisch von den Nachbargemeinden helfen lassen", erklärt Schmitt, während sie ihren Drucker zum Auto trägt. Jeder Mitarbeiter helfe mit und kümmere sich darum, seine Sachen an die neue Wirkungsstätte zu transportieren. "Den privaten Kram haben wir in Wäschekörbe gepackt, alles andere in Umzugskisten", ergänzt Tanja Schirra vom Empfang. Knapp 400 Kisten seien gefüllt worden, berichtet sie.

"Die meiste Arbeit war die Umlagerung des Archivs", berichtet Daniel Krämer, in Oberthal für Hochbau und Gebäudeverwaltung zuständig. Denn obwohl viele Akten aussortiert worden seien, sei die Menge gewaltig gewesen. "Das Rathaus war seit 1974 in diesem Gebäude, und nie wurde etwas weggeworfen. Da sammelt sich eine Menge an." Aus diesem Grund habe die Arbeit im Archiv bereits im Januar begonnen.

Vor knapp drei Wochen ging es dann in den Büros ans Einpacken", berichtet Krämer weiter. "Jeder hat viel geleistet, denn der Amtsbetrieb musste ja normal weitergehen." Jetzt freue er sich, dass der Umzug endlich über die Bühne geht. Das neue Rathaus biete eine bessere Struktur und modernere Technik. Das sieht auch Tanja Schirra so. "Ich finde es toll hier", sagt sie beim Betreten des neuen Rathauses. Dort bestimmt moderne Einrichtung in Schwarz und Weiß das Bild. Durch große Fenster fällt viel Licht in Räume und Korridore.

Das alte Gebäude war von 1920, das hier ist von 2010", sagt Daniel Krämer. "Es ist viel heller hier", ergänzt Bürgermeister Stephan Rausch. Für ihn sei der Umzug problemlos verlaufen. "Meine Vorgängerin hatte den Raum schon großzügig entrümpelt, da gab es für mich gar nicht mehr viel zu tun." Am Montag soll die Umzug beendet sein. "Dann feiern wir alle zusammen mit einem gemeinsamen Frühstück."

Auf einen Blick

Die Gemeinde Oberthal beauftragte die Gesellschaft für Gewerbe- und Kommunalbauten mbH (Gekoba), das neue Rathaus schlüsselfertig zu bauen. Spatenstich war Anfang Oktober des vergangenen Jahres. Jetzt pünktlich zum geplanten Umzug ist alles fertig. Der Neubau bietet 850 Quadratmeter Nutzfläche. Für den Bau des Bürgerservicezentrums erhält die Gekoba 2,34 Millionen Euro von der Gemeinde. Diese stellte das Grundstück bereit und sorgt für Zufahrtswege.

Das neue Rathaus steht auf dem Gelände des früheren Kaufhauses Weirich in der Oberthaler Poststraße und ist Teil des Entwicklungskonzeptes Ortsmitte. Anschließend wird die Gekoba im Auftrag der Gemeinde das alte Rathaus abreißen. In einer zweiten Bauphase errichtet das Unternehmen auf eigene Kosten, laut Bürgermeister Rausch ungefähr fünf Millionen Euro, eine gewerbliche Ansiedlung. Ein Lebensmittelmarkt und Dienstleistungsunternehmen könnten in dem neuen Gebäude angesiedelt werden, informiert Rausch. vsc

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