Biertisch-Idee wird 90 Jahre alt

Gronig. Die Idee, in Gronig einen Männergesangverein (MGV) zu gründen, wurde am Biertisch geboren. Im Herbst des Jahres 1919 saßen einige junge Männer im Gasthaus Biegel zusammen. Mit dabei war der Lehrer Wilhelm Meyer. Sie wollten zukünftig gemeinsam singen und der Chor sollte "Harmonie" sollte heißen. Es war die Geburtsstunde des MGV

Gronig. Die Idee, in Gronig einen Männergesangverein (MGV) zu gründen, wurde am Biertisch geboren. Im Herbst des Jahres 1919 saßen einige junge Männer im Gasthaus Biegel zusammen. Mit dabei war der Lehrer Wilhelm Meyer. Sie wollten zukünftig gemeinsam singen und der Chor sollte "Harmonie" sollte heißen. Es war die Geburtsstunde des MGV. Der Lehrer Meyer, "Geigenmatz" genannt, nahm alsbald den Taktstock in die Hand. Das erste Lied, das er einübte, war die Volksweise "Jetzt gang i ans Brünnele" von Friedrich Silcher. Aber schon damals konkurrierte der Fußball mit dem Chorgesang. Beides wurde von den am Sport und am Gesang interessierten Mitgliedern jedoch nur selten unter einen Hut gebracht. 1923 veranstaltete der Verein ein kleines Sängerfest mit Nachbarvereinen, bei dem auch die Vereinsfahne geweiht wurde.Das erste Tief kam Ende 1930. Es war eine Zeit des politischen Umbruchs. Die Gesangsstunden wurden immer schlechter besucht. Es gab Auseinandersetzungen, die nichts einbrachten. Sie gipfelten darin, dass der Dirigent Heinrich Meyer 1931 zurücktrat. Für drei Jahre übernahm der St. Wendeler Musiklehrer Albert Stuber den Chor. Mit Chorleiter Martin Ohlmann begann 1935 bei den Groniger Sängern eine neue Ära. Die "Harmonie" blühte wieder auf, musste sich in der Zeit des Dritten Reiches aber in "Sängerchor" umbenennen. In den ersten Jahren des Weltkrieges konnte der Chor trotz fehlender Stimmen weitersingen. Erst ab 1944 mussten die Proben ausfallen, ebenso das 25-jährige Jubiläum. Am 25. August 1946 wurde der Männergesangverein neu gegründet und bekam seinen alten Namen "Harmonie" zurück. Die Zahl der Sänger stieg an. Bei einem Sängerwettstreit im Mai 1948 in Sulzbach traten die Groniger mit 59 Stimmen auf. Die folgenden Jahre waren geprägt von vielen Ereignissen, angefangen von Sängerfesten über Theaterveranstaltungen bis hin zu Familientagen und Fahrten. Von 1954 bis 1959 existierte zusätzlich ein Doppelquartett. Hervorragend abgeschnittenGroß wurde das 50-jährige Bestehen im Jahre 1969 gefeiert. Festgottesdienst, Umzug, Freundschaftssingen und ein Non-stop-Tanzabend waren die Höhepunkte des Sonntags. In guter Erinnerung ist das Wertungssingen im April 1987 in der Heilig-Geist-Kirche in St. Wendel, das unter dem Leitgedanken "Passion und Buße" stand. Der Chor schnitt dabei hervorragend ab. Das letzte größere Fest liegt 15 Jahre zurück. 1994 war das 75-Jährige Anlass zu einer großen Feier. Bemerkenswert ist beim MGV, dass der Dirigentenstab seit 74 Jahren in Händen von zwei Mitgliedern der Familie Ohlmann ist. War es 1935 Martin Ohlmann, der für lange Zeit den Chor übernahm, liegt die Leitung nun schon seit über 30 Jahren bei seinem Neffen Egbert. Der Verein hat heute 100 Mitglieder, davon singen 23 im Chor. Geführt wird er von einem dreiköpfigen Präsidium. In der Bliestalhalle wird der 90. Geburtstag am Samstag, 7. November, 19.30 Uhr, mit einem Konzert gefeiert. Außer der gastgebenden "Harmonie" wirken die Männerchöre aus Oberthal, Neuhütten und Winterbach mit, die VielHarmonie Alsweiler/Bliesen und die Groniger Trachtenkapelle. Der Eintritt ist frei. gtr

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