Bestechend klangfarbige Lieder

Oberthal. Zu dem festlichen Abend im Gasthaus Zum König, wo der Männerchor 1898 seinen 110. Geburtstag feierte, kamen 200 Gäste. Es gab keine großen Reden. Der Chorgesang dominierte und bereitete den Besuchern Freude.Mit seinem Singen werde der Chor auch in den kommenden Jahren den Menschen Freude machen, versprach sein Vorsitzender Rainer Kron

Oberthal. Zu dem festlichen Abend im Gasthaus Zum König, wo der Männerchor 1898 seinen 110. Geburtstag feierte, kamen 200 Gäste. Es gab keine großen Reden. Der Chorgesang dominierte und bereitete den Besuchern Freude.Mit seinem Singen werde der Chor auch in den kommenden Jahren den Menschen Freude machen, versprach sein Vorsitzender Rainer Kron. Deshalb gelte es, das Kulturgut zu bewahren, an die jüngere Generation weiterzugeben und das gesellschaftliche Leben im Dorf mitzugestalten.Kron ließ die Vereinschronik in ihren wichtigsten Punkten noch einmal Revue passieren. Sie begann mit der Gruppe junger Männer, die sich 1898 zu einem Chor zusammenfanden, führte über den Zusammenschluss der drei Oberthaler Chöre im Jahre 1947 zum heutigen Männerchor bis zur Verleihung der Zelterplakette 1998. Während der Männerchor in den 50er Jahren 100 Aktive gehabt habe, seien es jetzt noch gut 30. "Das ist heute keine Selbstverständlichkeit mehr", so Rainer Kron. In den Ansprachen und Grußworten kam das Engagement der Oberthaler Sänger für den Chorgesang während mehr als 100 Jahren zum Ausdruck. Besonderen Dank sprach der Schirmherr der Veranstaltung, der Oberthaler Bürgermeister Stephan Rausch, aus. Der Vorsitzende des Kreischorverbandes, Ingbert Schummer, ehrte Sänger, die zwischen 25 und 60 Jahren dem Chorgesang treugeblieben sind. Feinfühliges ProgrammDas Musikprogramm hatte mit dem "Concerto d'amore" von Jacob de Haan, gespielt vom Stadtorchester St. Wendel unter der Leitung von Stephan Weidauer, schmissig begonnen. Mit dem "Abendrot" und dem "Mondesschimmer" gelang dem Oberthaler Chor, der seit 25 Jahren unter Leitung von Hans-Herbert Mörsdorf steht, ein feinfühliger Einstieg in das Chorprogramm. Das Lied "Die Träne" war beileibe kein Abgesang auf die immer geringer werdende Zahl der Sänger, sondern ein Beweis dafür, welche Leistungen ein Chor auch noch mit 35 Stimmen zu erbringen vermag. Zum Höhepunkt wurde Franz Schuberts "Nachtgesang im Walde" für vierstimmigen Männerchor, von Karl-Heinz Fries am Klavier begleitet. Das in den Tonarten mehrmals wechselnde Werk bestach durch seine vielfältige und vieldeutige klangliche Färbung und vermittelte spannungsvolle Stimmungswerte. Sie kamen in den Textpassagen "Die Nacht ist im Walde daheim" und "O holde Nacht" besonders klar zum Ausdruck. Der zweite Chorblock war dem Männergesangverein 1898 Selbach unter Leitung von Galina Schmidt vorbehalten. Der Chor besang die herrliche und traumhaft schöne Heimat an der Wolga, vermittelte innig und gefühlvoll die Stimmung beim Morgenrot und erzählte in einem Trinklied von den "drei Burschen am schönen Rhein", die "genüsslich den holden Wein" tranken. Das letzte Lied wurde von Anatoli Schmidt auf der Handharmonika begleitet. Auch der Groniger Männergesangverein trat unter Leitung von Egbert Ohlmann an diesem Abend "Frau Musica zur Ehr" auf. Die bunte Auswahl der vorzüglich intonierten Lieder belohnte das Publikum mit viel Beifall. Der Gesangssolist Manuel Horras brachte, am Klavier von Christoph Demuth begleitet, altbekannte Melodien zum Leuchten: "Vor meinem Vaterhaus", "O sole mio", "Dein ist mein ganzes Herz" und "In einem kühlen Grunde". Es war ein beglückender Abend, bei dem die Musik die Herzen der Menschen öffnete. gtr

Auf einen BlickDie Ehrungen beim Männerchor 1898 Oberthal: 25 Jahre: Thomas Bard, Otmar Massing. 40 Jahre: Hans Federkeil, Dietmar Vach, Eberhard Heidinger, Manfred Korb. 50 Jahre: Hieronimus Walter, Horst Dewes, Hans Keil, Hans-Herbert Mörsdorf, Günter Kleinbauer. 60 Jahre: Kunibert Klein. gtr

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