So kommt der Apfel in die Flasche

Gronig. "Nein, Äpfel hat es bei uns dieses Jahr nicht so viele. Den Schulkindern geben wir heute Morgen noch ein paar dazu." Brennmeister Josef Riotte rafft aus dem kleinen Anhänger noch einen Behälter mit gelben, roten und grünen Äpfeln zusammen und trägt sie zur Saftpresse in das Kelterhaus. Dort herrscht an diesem Tag reger Betrieb

Gronig. "Nein, Äpfel hat es bei uns dieses Jahr nicht so viele. Den Schulkindern geben wir heute Morgen noch ein paar dazu." Brennmeister Josef Riotte rafft aus dem kleinen Anhänger noch einen Behälter mit gelben, roten und grünen Äpfeln zusammen und trägt sie zur Saftpresse in das Kelterhaus. Dort herrscht an diesem Tag reger Betrieb. Um das surrende Gerät hat sich eine Gruppe von Erstklässlern aus der Oberthaler Grundschule versammelt und schaut interessiert zu, wie der Saft unablässig aus der Maschine rinnt. Wie kommt der Apfel in die Flasche? "Zu diesem Thema haben wir schon öfter Schulklassen oder Kindergärten eingeladen, damit die Kinder sich ein Bild machen können, was mit den Äpfeln geschieht", sagte der Vorsitzende des Groniger Obst- und Gartenbauvereins, Hans-Josef Recktenwald. Einen Bollerwagen voller Äpfel haben die Kleinen an diesem Morgen selbst mitgebracht. Um genügend Saft in die Schule mitnehmen zu können, hat der Verein noch Äpfel dazugelegt. Den Besuch im Kelterhaus sehen die Lehrerinnen Susanne Engel und Marion Jochum als willkommene Ergänzung zum Unterricht, in dem über die Früchte der Natur, besonders über die Äpfel, gesprochen wird.Der im Jahr 1912 gegründete Groniger Obst- und Gartenbauverein, der 150 Mitglieder hat, verfolgt mehrere Ziele und setzt seine Vorhaben auch um. Ein Schwerpunkt ist - gerade jetzt im Herbst - die Obstverwertung. Es werden Säfte produziert und Edelschnäpse gebrannt, in erster Linie für die Mitglieder. "Aber jeder Bürger kann günstig einkaufen, auch, wenn er kein Mitglied ist", wirbt Hans-Josef Recktenwald für die Produkte des Vereins. Und noch etwas anderes ist ihm wichtig: "Bei uns wird nichts getauscht. Jeder bekommt Säfte und Schnäpse von den Früchten, die er gebracht hat." Im Gartenjahr gibt es viele Zeiten, um aktiv zu werden. Im Frühjahr bieten die Obst- und Gartenbauer Schnittkurse an. Beraten und helfen ist immer gefragt, wenn Gartenfreunde Probleme haben, zum Beispiel mit Wühlmäusen oder mit dem frühen Abfallen von Fruchtansätzen. Auf Wunsch wird auch der Boden untersucht, damit gezielt gedüngt werden kann. Die Bevölkerung wird jedes Jahr zum Erntedank eingeladen. Die Vereinsfahrten sind meistens fachbezogen. Wenn Vereinsvorsitzender Recktenwald von der Traditionspflege durch den Obst- und Gartenbauverein spricht, dann umreißt er das klar: den Obst- und Gemüseanbau und damit die Eigenversorgung im Ort fördern, die Bürger anregen, einen Garten zu bewirtschaften und auch die Ortsverschönerung dabei nicht zu vergessen. gtr

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