Luftiger Jazz mit eigenen Akzenten

Homburg · Bandleader Thomas Wagner und seine „Company“ gaben bei ihrem Auftritt auch ein klares Bekenntnis zum Standort Homburg ab – großes Lob für den Homburger Musiksommer also. Weniger sommerlich zeigte sich das Wetter, das tat der Begeisterung der Besucher aber keinen Abbruch.

 Bandleader Thomas Wagner und seine Company sorgten am vergangenen Samstagmorgen für jazzigen Hochgenuss beim Homburger Musiksommer und setzten den hohen Standard des Jazzfrühschoppens damit fort. Foto: Thorsten Wolf

Bandleader Thomas Wagner und seine Company sorgten am vergangenen Samstagmorgen für jazzigen Hochgenuss beim Homburger Musiksommer und setzten den hohen Standard des Jazzfrühschoppens damit fort. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

"Wir haben uns extra für einen Auftritt hier in Homburg beworben. Und das, obwohl wir gut zu tun haben. Der Jazzfrühschoppen ist aber eine der wenigen Spielstätten, die unsere Musik noch unterstützen." Es war dieses klare Bekenntnis, mit dem sich Thomas Wagner, Bandleader der Wagner Company, am Samstagmorgen für den Homburger Musiksommer stark machte. "An vielen anderen Orten ist die Situation im Bereich Live-Musik rückläufig. Die Auftrittsmöglichkeiten sind zurück gegangen. Und deswegen unterstützen wir den Jazzfrühschoppen auch nachdrücklich." So verfüge Homburg über ein sachverständiges Publikum. "Das merkt man schon deutlich. Wenn wir einen Chorus spielen, dann reagieren die Leute mit Applaus. Dieser Jazzfrühschoppen ist im ganzen Saarland und der angrenzenden Region bekannt und ist für Homburg ein Alleinstellungsmerkmal." Zumal der historische Marktplatz mit seinem einzigartigen Ambiente glänzen könne. Wagner: "Das Publikum sitzt direkt an der Bühne. Und die Soundtechniker wissen, was sie zu tun haben."

Diesem Anspruch wollte die Wagner Company am Samstagvormittag gerecht werden - und das tat sie auch. Als Kontrapunkt zum nicht gerade sommerlichen Wetter servierten die sechs Musiker einen schmackhaften Cocktail luftiger Jazzwerke mit viel Raum für musikalischen Individualismus. Dabei halte man sich bei der Auswahl der Stücke an ein bewährtes Programm. "Wir legen uns im Vorfeld eines Auftritts fest, damit eine gewisse Routine reinkommt. Und wir verfahren da schon ganz genau nach Plan. Wir sprechen bei der Titelabfolge nichts mehr auf der Bühne ab." Denn das gebe, so Wagner, nur Stress, "und das ist unprofessionell. Auf der Bühne darf nicht mehr darüber diskutiert werden, was gespielt wird".

Innerhalb der einzelnen Stücke hingegen gebe es genug Raum für jazzige Spontanität. "Da wird schon mal mit Blicken und Gesten abgestimmt, wer den ersten und wer den zweiten Chorus spielt oder ob wir noch eine Wiederholung spielen." Dabei reagiere er als Bandleader auch auf die Tagesform seiner Musiker. "Da lässt man auch schon mal ein Solo weg, wenn einer der anderen signalisiert, dass er im Moment nicht will oder kann. Dann muss man in der Lage sein, das mit dem Arrangement der einzelnen Stücke aufzufangen." Dies ginge ganz direkt. "Wenn man so lange zusammenspielt wir wir, dann weiß man genau, was der andere tut."

Dieses blinde musikalische Verständnis soll am kommenden Wochenende auch die Fortsetzung des Homburger Musiksommers prägen. Am Freitagabend werden Die Schoenen mit ihrem Programm aus französischen und deutschen Chansons für Flair auf dem historischen Marktplatz sorgen - mit "neuen Arrangements berühmter Kollegen und frischen eigenen Kompositionen, stets hart an der Gattung Chanson entlang".

Am Samstag gibt es dann an gleicher Stelle "Volker Klimmer meets Djulia" zu hören. Und das wird für ein paar launige Stunden für "Jazzsongs at its best - von Ela bis Amy" inmitten der Altstadt stehen.

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