In den Spaß an Musik reingeboren

Homburg · Einen angemessenen Abschluss hatte der Homburger Musiksommer: Dass man trotz immer schwierigerer Rahmenbedingungen dennoch beste Unterhaltung liefern kann, das bewiesen Wagner & Company am Samstagmorgen ohne Mühe.

 Thomas Wagner sorgte mit seiner Band Wagner & Company am Samstagmorgen beim Jazzfrühschoppen auf dem historischen Marktplatz für einen gelungenen Abschluss des Homburger Musiksommers 2016. Foto: Thorsten Wolf

Thomas Wagner sorgte mit seiner Band Wagner & Company am Samstagmorgen beim Jazzfrühschoppen auf dem historischen Marktplatz für einen gelungenen Abschluss des Homburger Musiksommers 2016. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Der Homburger Musiksommer 2016 ist Geschichte. Und wenn man zurückblickt, dann kann man wohl sagen: Es war eine gute. Und eine, die mit dem vergangenen Wochenende auch ein würdiges Finale erlebte. Den Auftakt machte am Freitagabend der Auftritt von "Udos Lindenwerk" als Hommage an den großen Udo Lindenberg . Norbert Zimmer, verantwortlich für das Musikprogramm von Querbeat, zeigte sich am Morgen nach der großen Party sichtlich begeistert. "Der Besuch war überdurchschnittlich gut, das war einfach fantastisch." Blickt man von dieser Warte aus auf die Querbeat-Veranstaltungen der vergangenen Monate zurück, dann kann man wohl mit Recht sagen, dass in Sachen Publikumszuspruch der Freitagabend schon lange nicht mehr der "kleine Bruder" des samstäglichen Jazzfrühschoppens ist.

Trotzdem bleibt der Jazzfrühschoppen ein Markenzeichen Homburgs. Und mit dem Auftritt von Wagner & Company in der Besetzung Thomas Wagner (Posaune und Gesang), Charly Zerfaß (Bass und Tuba), Walter Lorscheider (Piano), Lothar Wellnitz (Trompete und Flügelhorn), Manfred Pfeifer (Klarinette und Saxofon) und Uli Gessner (Schlagzeug) fand auch diese Veranstaltungsreihe am vergangenen Wochenende einen gelungenen Abschluss für das Jahr 2016. Vor Beginn des Konzertes machte ein sichtlich entspannter Bandleader Thomas Wagner ganz locker klar, worum es in den Stunden zwischen elf und 14 Uhr nun gehe: Um nicht minder entspannten und lockeren Jazz , passend zum Super-Sommer-Wetter. "Wir spielen heute traditionelle, arrangierte Dixieland- und Swingmusik."

Mit dieser Musik - und all dem, was Wagner & Company musikalisch noch so zu bieten hat - sei es in diesen Tagen nicht leicht, "weil es nicht mehr so viele fantastische Auftrittsmöglichkeiten wie hier in Homburg gibt. Hier gibt es, Gott sei Dank, ein solches Forum noch". Als Grund für den Wandel der Zeiten nannte Wagner das Sparen, "bei der Kultur wird ja überall gestrichen. Die Gagen werden kleiner, die Feste dagegen größer - aber mit weniger Musik ". Seinen Spaß lasse er sich davon nicht verderben, "das ist einfach unser Ding, da sind wir reingeboren."

Die veränderte Situation bringe aber viele Musiker dazu, aus wirtschaftlichen Gründen ihr Engagement auf immer mehr Bands zu verteilen. "Früher hat man in einer Band gespielt und war übers ganze Jahr hinweg beschäftigt. Heute sind gerade Profis in vielen unterschiedlichen Formationen unterwegs, einfach, um den Terminkalender zu füllen." Hier sehe er, so Wagner, eine Gefahr für die Qualität, denn: "Vor diesem Hintergrund können sich Bands oft keine große Probearbeit mehr leisten."

 Seit Mai hat der hübsche Kunstkalender, der den Musiksommer begleitete, viele Wände geziert. Nun sind die Karikaturen von Konzfrau Geschichte, im nächsten Jahr kommt ein neuer. Foto: Maack

Seit Mai hat der hübsche Kunstkalender, der den Musiksommer begleitete, viele Wände geziert. Nun sind die Karikaturen von Konzfrau Geschichte, im nächsten Jahr kommt ein neuer. Foto: Maack

Foto: Maack

Dass man trotz dieser immer schwierigeren Rahmenbedingungen trotzdem beste Unterhaltung liefern kann, das bewiesen Wagner & Company am Samstagmorgen ohne Mühe. Jazz zum Genießen, zum Zuhören oder als weicher Tonteppich für einen entspannten Vormittag in der Homburger Altstadt: Thomas Wagner und seine Mitstreiter lieferten den perfekten Soundtrack. "Das haben wir gerne so. Jazzmusik ist eine Musik , die man auch gut im Hintergrund hören kann. So sehen wir das."

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