Günstige Strompreise nutzen

Beckingen · Trotz der finanziellen Entlastung, die der Energis-Vertrag dem Gemeindesäckel bringen soll, gab es in der Ratssitzung Kritik: Der Gemeinderat sei im Vorfeld des Vertragsabschlusses nicht gefragt worden.

Die Gemeinde Beckingen spart in den kommenden drei Jahren jeweils rund 50 000 Euro im Jahr an Energiekosten. Möglich macht dies der vorzeitige Abschluss eines Stromliefer-Vertrages mit dem Energieversorger Energis für die Jahre 2015 bis 2017. Mit Energis besteht bereits ein Vertrag für die Stromversorgung der Straßenbeleuchtung in der Gemeinde sowie in kommunalen Gebäuden (Rathaus und Deutschherrenhalle in Beckingen, Mehrzweckhalle in Düppenweiler, Turn- und Schwimmhalle Beckingen sowie Wasserwerk Hargarten). Dieser Vertrag ist bis 31. Dezember 2014 datiert. "Vor dem Hintergrund derzeit günstiger Beschaffungspreise an den Strombörsen", so hieß es von der Verwaltung, hatte Energis der Gemeinde bereits im Februar ein Angebot für eine Folgevereinbarung unterbreitet. Demnach kann die Gemeinde ab 2015 rund 20 000 Euro im Jahr bei den Kosten für Straßenbeleuchtung sowie rund 30 000 Euro bei den Energiekosten der gemeindlichen Gebäude einsparen.

Im Gemeinderat wurde, trotz der überwiegenden Zustimmung aller Ratsmitglieder, auch Kritik an dem Verfahren laut, mit dem die Gemeinde die Zustimmung zum Abschluss des Folgevertrages eingeholt hatte. Denn das Angebot der Energis, das vom 7. Februar datierte, war wegen "der schwankenden Beschaffungspreise an den Strombörsen", so die Verwaltung, von dem Versorger nur bis zum 21. Februar garantiert worden. Die Verwaltung hatte noch am 7. Februar die Fraktionsvorsitzenden per E-Mail kontaktiert und um eine Stellungnahme gebeten, ob die Gemeinde das Angebot akzeptieren solle. "Mehrheitlich wurde der Annahme des Angebotes zugestimmt", hieß es aus dem Rathaus. Daraufhin nahm die Gemeinde am 18. Februar den Vorschlag des Versorgers an.

Der Gemeinderat konnte jetzt nur noch nachträglich diese Zustimmung absegnen - was manchem Ratsmitglied nicht schmeckte. Josef Bernardi (SPD) kritisierte: "Wir entscheiden über ein Vergabevolumen von rund einer Million Euro, ohne ein Vergleichsangebot zu kennen." Weil er dies für nicht richtig halte, werde er sich der Stimme enthalten. Ähnlich sein Fraktionskollege Rainer Anton, der befand: "Dieses Verfahren unter Umgehung des Gemeinderates als eigentlich zuständigem Gremium sollte die absolute Ausnahme bleiben." Insgesamt gab es bei der Abstimmung vier Enthaltungen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort