Realschule Freisen als Vorbild

Freisen. "Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir" - dieser Uralt-Forderung des römischen Philosophen und Schriftstellers Seneca wollten 16 Lehramtsstudenten der Frankfurter Johann-Wolfgang-Goethe-Universität nachkommen

 Prof. Dr. Irmtraud Schnell aus Frankfurt überreichte Schulleiter Rolf Mohr ein Geschenk. Foto: SZ

Prof. Dr. Irmtraud Schnell aus Frankfurt überreichte Schulleiter Rolf Mohr ein Geschenk. Foto: SZ

Freisen. "Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir" - dieser Uralt-Forderung des römischen Philosophen und Schriftstellers Seneca wollten 16 Lehramtsstudenten der Frankfurter Johann-Wolfgang-Goethe-Universität nachkommen. Wobei das "Leben" für die jungen Leute nach dem Studium im Fachbereich Erziehungswissenschaften am Institut für Sonderpädagogik vielfach die Schule sein wird. Eine Schule wie etwa die Erweiterte Realschule Freisen, die dieser Tage Besuch von einer Gruppe künftiger Lehrer aus der Mainmetropole und ihrer Dozentin Prof. Dr. Irmtraud Schnell erhielt.Die ERS Freisen war nicht zufällig das Ziel dieser Exkursion. Die Schule war, so Irmtraud Schnell, ausgewählt worden, weil das hier angewendete neue pädagogische Konzept das Interesse der Studierenden geweckt hatte. Bislang hatten die Studenten schon Schulen in Köln, Münster, Wien und Südtirol besucht. In Freisen spielten insbesondere die Themen "Innere Differenzierung" und "Individuelle Förderung" eine große Rolle, da man hier neue Wege gehe. Dazu zählen auch die sogenannten "Pensenpläne", in welchen der Unterrichtsstoff über einen längeren Zeitraum festgehalten wird und der von allen Schülern einer Klassenstufe - unabhängig vom individuellen Lern- und Leistungsvermögen - gleichzeitig bearbeitet wird. Hier interessierten sich die künftigen Lehrer für die praktische Umsetzung im Unterricht der Klassenstufen 5 bis 8, in welchen die Schüler zusammen und nicht nach möglichen Schulabschlüssen getrennt unterrichtet werden. Beachtung fand dabei auch die Rolle des Lehrers im Unterricht, die über die des reinen Stoff-Vermittlers weit hinausgeht und mehr auf die Förderung einzelner Schüler abzielt. Was zur Folge hat, dass in Freisen in den Klassenstufen 7 und 8 die Hauptfächer Deutsch, Mathematik und 1. Fremdsprache von zwei Lehrern gleichzeitig unterrichtet und betreut werden.

Betreut und begleitet wurden die Besucher aus Frankfurt von Schulleiter Rolf Mohr, Lehrer Clemens Wilhelm sowie der Sonderpädagogin Dr. Ilka Hoffmann.

Wie Mohr und Wilhelm nach dem Abschluss der Visite betonten, liegt der Nutzen eines solchen Besuches durchaus auf beiden Seiten, denn auch die Schule könne durch den nun enger gewordenen Kontakt mit den Studierenden neue Impulse empfangen, die in die tägliche Unterrichtspraxis einfließen. red

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