Schwere Vorwürfe gegen Schulleiterin

Merzig. Gravierende Missständen an der ERS Merzig beklagt Susanne Repplinger, Mutter einer Neuntklässlerin und Elternsprecherin der Klasse ihrer Tochter, in einem Schreiben an das Kultusministerium. Repplinger führt die Missstände auf Untätigkeit von Schulleiterin Evi Maringer zurück

 Die ERS Merzig. Foto: Welter

Die ERS Merzig. Foto: Welter

Merzig. Gravierende Missständen an der ERS Merzig beklagt Susanne Repplinger, Mutter einer Neuntklässlerin und Elternsprecherin der Klasse ihrer Tochter, in einem Schreiben an das Kultusministerium. Repplinger führt die Missstände auf Untätigkeit von Schulleiterin Evi Maringer zurück. Die Vorwürfe gipfeln in der Aussage, dass Maringer Schüler in den Nacken geschlagen habe. Gestern sprach im Ministerium eine andere Elternvertreterin mit einem Abteilungsleiter, in dem es um weitere Beschwerden wegen des Verhaltens der Schulleiterin ging.

In ihrem Schreiben an das Ministerium listet Susanne Repplinger eine Reihe von Missständen an der Schule auf, die ihr in Gesprächen mit anderen Eltern mitgeteilt worden seien. So falle an der Schule permanent Unterricht aus, Schüler müssten "Stunden alleine im Klassenzimmer" sitzen. Es sei wiederholt dazu gekommen, dass Schüler als eine Art Mutprobe über ein zu niedriges Geländer im Treppenhaus der Schule springen. In einem nahe der Schule gelegenen Kiosk am Bahnhof würden schon Fünftklässlern Alkohol und Zigaretten verkauft, ohne dass die Schulleitung etwas dagegen unternommen habe. Auch von tätlichen Übergriffen der Schulleiterin auf Schüler will Repplinger von anderen Eltern erfahren haben. Sie sagte der SZ, ihr sei auch von Mobbing gegenüber Lehrkräften erzählt worden. Repplinger erklärte, ihr liege eine Liste vor, wonach seit Einrichtung der ERS Merzig 1997 allein 21 Lehrkräfte wegen Differenzen mit der Schulleitung um Versetzung gebeten hätten. Sie hoffe, dass durch ihren Vorstoß andere Eltern ebenfalls den Mut fänden, sich zu äußern, so Repplinger.

Evi Maringer wies auf Anfrage der SZ die Vorwürfe komplett zurück. Zu den Nackenschlägen sagte sie: "Das ist absurd, ich schlage keine Kinder." Auch den kritisierten "ständigen Unterrichtsausfall" könne sie widerlegen. Nach ihrer Auffassung sind die Vorwürfe Teil einer Verleumdungskampagne, die im Zusammenhang mit ihrem kommunalpolitischen Engagement stehe. Evi Maringer ist Vorsitzende der SPD-Fraktion im Kreistag von Merzig-Wadern. Sie sagte, die Vorwürfe seien gezielt von einer Lehrerin aus ihrem Kollegium lanciert worden, um ihre Person in Misskredit zu bringen. Auf Anfrage der SZ sagte diese Lehrerin (Name ist der Redaktion bekannt), dass sie von den Vorwürfen erst durch einen Bericht des SR erfahren habe. Die Schulleiterin teilte mit, dass sie juristisch gegen die Urheber der gegen sie erhobenen Anschuldigungen vorgehen werde.

Das Ministerium erklärte, es werde die Vorwürfe umfassend prüfen. Dazu soll zunächst die Stellungnahme der Schulleiterin eingeholt werden. "Das ist absurd, ich schlage keine Kinder."

Schulleiterin Eva Maringer

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