Wird geschlagen und gemobbt?

Merzig/Saarbrücken. Wird an der Erweiterten Realschule (ERS) geschlagen und gemobbt, wie Eltern und Lehrern versichern? Fragen, mit denen sich der Bildungsausschuss des saarländischen Landtages am Mittwoch beschäftigt hat (wir berichteten)

 Angebliche Missstände an der ERS Merzig beschäftigen Kultusministerium und Polizei. Foto: SZ

Angebliche Missstände an der ERS Merzig beschäftigen Kultusministerium und Polizei. Foto: SZ

Merzig/Saarbrücken. Wird an der Erweiterten Realschule (ERS) geschlagen und gemobbt, wie Eltern und Lehrern versichern? Fragen, mit denen sich der Bildungsausschuss des saarländischen Landtages am Mittwoch beschäftigt hat (wir berichteten). Auf Antrag der CDU-Fraktion standen Vertreter des Bildungsministeriums zu den schweren Vorwürfen gegen Schulleiterin Evi Maringer dem Ausschuss Rede und Antwort. Ende Mai hatte Susanne Repplinger den Stein ins Rollen gebracht. Die Elternsprecherin und Mutter einer Neuntklässlerin hatte dem Kultusministerium in einem Brief eine Reihe von angeblichen Missständen an der ERS angeführt, die ihr in Gesprächen mit anderen Eltern mitgeteilt worden seien, wie sie schrieb. Die Vorwürfe, an der Schule gehe es "drunter und drüber", gipfelten in der Aussage, dass Maringer Schüler in den Nacken geschlagen haben soll. Das Schreiben war bekannt geworden. Kurze Zeit später habe Repplinger dem Ministerium von Annegret Kramp-Karrenbauer eine Liste mit 16 Namen von Schülern übergeben, die geschlagen worden seien. Mittlerweile seien weitere Beschwerden bekannt geworden, sagte Ausschuss-Mitglied Gisela Rink (CDU). Zurzeit prüfe das Ministerium die Vorwürfe und führe Gespräche mit den Beschwerdeführern. Auf Anweisung der Staatsanwaltschaft hat die Merziger Polizei ein Ermittlungsverfahren wegen Köperverletzung aufnommen - eine Aussage, die aus dem Kultusministerium bestätigt wurde. Das Ministerium rede mit den Eltern und Lehrern, die Polizei verhöre die Schüler, heißt es aus dem Ministerium. Mit Hinweis auf das schwebende Verfahren wollte man keine näheren Details geben. Wann mit einem Ergebnis zu rechnen ist, vermag man nach Aussage des Ministerium noch nicht zu sagen. Nachdenklich stimmt CDU-Politikerin Rink indessen der überproportionale Rückgang an Schülern an der ERS - eine Entwicklung, die nicht nur die auf demographische Entwicklung zurückzuführen sei, wie sie mutmaßt. Die Zahlen machten auch FDP und Grüne stutzig. "Gehen im Landestrend die Schülerzahlen um 16 bis 18 Prozent zurück, so sind dies an der ERS Merzig um die 50 Prozent", hält FDP-Fraktionschef Christoph Hartmann fest. Auch die Versetzungsgesuche von Lehrern seien an dieser Schule immens hoch. "Sind es anderswo zwei bis drei, so ist es an der ERS gut die doppelte Anzahl." Seine Forderung: eine schnellst mögliche, lückenlose Aufklärung der Vorfälle - eine Ansicht, die Claudia Wilges-Lambert (Grünen-Fraktion) teilt. Nach Ansicht von SPD-Fraktionsmitglied Anke Rehlinger habe die Anhörung keine neuen Ergebnisse gebracht. Evi Maringer will sich nicht äußern, verweist auf ihren Rechtsanwalt Egon Müller. "Die laufenden Ermittlungen werden ergeben, dass die Vorwürfe haltlos sind", sagt dieser. "Die Ermittlungen werden ergeben, dass die Vorwürfe haltlos sind."Rechtsanwalt Egon Müller

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort