Schleifer lassen glitzernde Schätze entstehen

Kirschweiler. Leise surrt der elektrisch betriebene und wassergekühlte große Schleifstein in einer Edelsteinwerkstatt in Kirschweiler im Kreis Birkenfeld. Martin Hess, Edelsteinschleifer in der dritten Generation, bearbeitet mit dem Sandstein einen Bergkristall und einen violetten Amethysten

Kirschweiler. Leise surrt der elektrisch betriebene und wassergekühlte große Schleifstein in einer Edelsteinwerkstatt in Kirschweiler im Kreis Birkenfeld. Martin Hess, Edelsteinschleifer in der dritten Generation, bearbeitet mit dem Sandstein einen Bergkristall und einen violetten Amethysten. "Ich mache einen schönen, fachgerechten Facettenschliff und danach kommen die Steine zu einem Goldschmied", erklärt der 51-Jährige. Welches Schmuckstück letztlich entstehen wird, weiß er nicht.Kirschweiler ist einer von 25 Orten, die rund um Idar-Oberstein an der 48 Kilometer langen Deutschen Edelsteinstraße liegen. Insgesamt gibt es in der Region rund 650 Betriebe, die Edelsteine be- und verarbeiten. Dazu gehören auch Goldschmiede, Silberschmiede, Graveure und Designer sowie zwei intakte historische, mit Wasser angetriebene Achatschleifereien. Auch die Deutsche Edelsteinbörse hat in Idar-Oberstein ihren Sitz. Mehr als 60 der teils traditionellen, teils modernen Schleifereien gestatten Touristen Einblicke in ihre Arbeit. Bei ihnen können Besucher handgearbeitete Schmuckstücke aller Art kaufen, aber auch außergewöhnliche funkelnde Schätze besichtigen. Nirgendwo auf der Welt könne das Wunder der Edelsteine so "intensiv und mystisch" erlebt werden wie hier, ist der Leiter der Touristinformation Idar-Oberstein, Dietmar Brunk, überzeugt. So sei der sogenannte Steinkohlenberg die europaweit einzige Edelsteinmine, die besichtigt werden könne. Dazu kommt das Deutsche Edelsteinmuseum mit seinen 10 000 Exponaten wie auch ein Edelsteingarten bei Kempfeld, wo mehr als 100 Rohsteine bestaunt werden können.

Die Steine, die heute an der Edelsteinstraße im Hunsrück-Nahe-Raum bearbeitet werden, sind zu 99 Prozent Importe aus vielen Teilen der Welt. Abgebaut werden sie in der Region nicht mehr. Die Gegend gilt jedoch noch als Paradies für Sammler, die nach Schätzen schürfen. Gäste könnten aber auch lernen, wie sie Schmuckstücke individuell gestalten, sagt die Leiterin der Touristinformation Deutsche Edelsteinstraße, Karina Wagner: "Dafür bieten wir spezielle Edelsteinschleif-, Goldschmiede- und Gravurkurse an."dapd

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