Aus für eine Idylle im Wald

Rentrisch. In seinen besten Zeiten, bei schönem Wetter, war das Waldstübchen in sehr idyllischer Lage ein Magnet für Ausflügler von nah und fern. Zwischen Rentrisch und Dudweiler gelegen, herrschte am Albertweiher ein reges Kommen und Gehen. Vorne ein großer Parkplatz und ein Fischteich, dahinter ein Spielplatz - ideales Terrain für Familien mit Kindern

Rentrisch. In seinen besten Zeiten, bei schönem Wetter, war das Waldstübchen in sehr idyllischer Lage ein Magnet für Ausflügler von nah und fern. Zwischen Rentrisch und Dudweiler gelegen, herrschte am Albertweiher ein reges Kommen und Gehen. Vorne ein großer Parkplatz und ein Fischteich, dahinter ein Spielplatz - ideales Terrain für Familien mit Kindern. Damit aber hat es sich seit Herbst vergangenen Jahres. Das Ausflugslokal ist verwaist, und drumherum vermisst man seit Tagen etliche Bäume.Diejenigen Leute, die seit vielen Jahren hier spazieren gehen und die Landschaft genießen, sind entsetzt. Mit einem Schlag, so meinen sie, wurde hier ein kleines Paradies zunichte gemacht.

 Ende einer Idylle: Forstarbeiter Felix Wenz hat von Borkenkäfern befallene Fichten am "Waldstübchen" (Foto unten) im Forst bei Rentrisch fällen müssen. Fotos: Becker&Bredel

Ende einer Idylle: Forstarbeiter Felix Wenz hat von Borkenkäfern befallene Fichten am "Waldstübchen" (Foto unten) im Forst bei Rentrisch fällen müssen. Fotos: Becker&Bredel

Rudi Kett aus Dudweiler weiß mehr über die Historie des Hauses. "1983", erzählt er, "haben wir, die Naturfreunde St. Ingbert, das Haus ohne einen Pfennig Schulden errichtet." Damals sei er, Kett, im Vorstand des Vereins gewesen. "Die Gaststätte war immer voll" erinnert er sich - bei sehr zivilen Ausschank-Preisen. Es handele sich um einen massiven Bau aus Stein, den er und seine Freunde mit Holz verkleidet hätten. Und nun steht das Lokal leer - vielleicht bis auf weiteres. Auskunft über das, was zudem am Rande Rentrisch geschieht, gab am Montagabend Michael Weber, der Leiter des Reviers St. Ingbert-Süd beim Saar-Forst-Landesbetrieb. Die Bäume, sagt er, seien nicht mehr zu retten gewesen - aufgrund von Borkenkäfer-Befall. An diesem unter anderem von Wanderern sehr beliebten Treffpunkt habe man aus Gründen der Verkehrssicherung handeln müssen. Die hier stehenden Fichten, etwa 65 bis 70 Jahre alt, teils 30 Meter hoch und mit Flachwurzeln versehen, zeichneten sich durch sogenannte "Pinselkronen" aus. Das heißt: Nur der oberste Teil der Bäume ist noch benadelt. Und wenn dort ordentlich der Wind reinfährt, kommt der Baum bedrohlich ins Wanken. Das Verhältnis von Höhe zum Durchmesser habe nicht mehr gestimmt, fügt er noch hinzu. So also war es offenbar nur eine Frage der Zeit, bis die ersten Fichten von selbst umfielen. Glücklicherweise, sagt der Mann vom Forst, habe man den Einschlag noch vor den beiden Stürmen vergangene Woche erledigt. Am Ende der Maßnahme, sagt Förster Weber, stünden schätzungsweise 180 Festmeter Holz. Was wiederum das "Waldstübchen" angeht, so sei dessen Zukunft noch nicht besiegelt. Einen neuen Vertrag mit einem Privatpächter werde es zur weiteren Bewirtschaftung nicht mehr geben. Der alte Pachtvertrag sei vergangenes Jahr ausgelaufen. Noch sei überhaupt nichts spruchreif, es gebe lediglich Überlegungen dahingehend, dass der Saar-Forst das Haus selber nutzen wird. Allerdings seien die Kosten der Sanierung noch nicht ermittelt. Eine "Bestandsaufnahme aus fachlicher Sicht" sei noch vorzunehmen.

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