Windkraft steht nichts im Wege

Waldweiler/Weiskirchen. "Wenn sich diese Vermutungen bestätigen, dann können wir hier alles einpacken", sagte der Waldweiler Ortsbürgermeister Manfred Rauber (SPD) unlängst im TV, als Gerüchte über eine drohende Gefahr für mehrere Windkraftstandorte im Hochwald hochkochten

 Die Verbandsgemeinde soll bis Ende März den Teufelskopf verbindlich als möglichen Standort für Windenergie ausschreiben. Foto: Erichsen/dpa

Die Verbandsgemeinde soll bis Ende März den Teufelskopf verbindlich als möglichen Standort für Windenergie ausschreiben. Foto: Erichsen/dpa

Waldweiler/Weiskirchen. "Wenn sich diese Vermutungen bestätigen, dann können wir hier alles einpacken", sagte der Waldweiler Ortsbürgermeister Manfred Rauber (SPD) unlängst im TV, als Gerüchte über eine drohende Gefahr für mehrere Windkraftstandorte im Hochwald hochkochten. Es wurde gemutmaßt, dass deren Umfeld der Lebensraum von mehreren streng geschützten Tieren wie Wildkatze, Rotmilan und vor allem Mopsfledermaus sein könnte. Bei einem bedeutenden Vorkommen der letztgenannten Kreatur müssten Tabuzonen mit einem Radius von fünf Kilometern eingehalten werden. Dort wäre der Bau von Rädern verboten. Wegen dieser Vorschriften des Artenschutzes stand auch der länderübergreifende Windpark am Teufelskopf/Schimmelkopf auf der Kippe. Diese Bedenken sind dieGemeinden Waldweiler und Weiskirchen nun los: Vergangene Woche wurde das Ergebnis der faunistischen Untersuchung präsentiert.

Das 40 000 Euro teure Gutachten hatten die Investoren der Windkraftfirma Juwi bei einem externen Fachbüro in Auftrag gegeben. Dessen Vertreter Martin Steverding betonte, dass man neun Monate lang den Bereich am Grenzkamm genau unter die Lupe genommen hat, um die Anzahl seltener Tiere herauszufinden. So haben die Experten allein 29 Begehungen gemacht, um mit Ultraschalldetektoren Fledermäuse aufzuspüren. Laut Steverding ist die Mopsfledermaus aber nur vereinzelt aufgetaucht. Entscheidend war zudem die Aussage, "dass wir keine Tierart festgestellt haben, die ein K.o.-Kriterium für eine Anlage bedeuten würde".

Der Waldweilerer Rat beschloss daher einstimmig, die Verwirklichung des Windparks voranzutreiben. Vor allem stellte das Gremium eine klare Forderung an die Verbandsgemeinde (VG) Kell. Sie soll bis Ende März den Teufelskopf verbindlich als möglichen Standort für Windenergie ausweisen. Die VG entscheidet durch die Änderung ihres Flächennutzungsplans, an welchen Stellen sich künftig Räder drehen sollen. Zurzeit stehen in der VG fünf Standorte zur Debatte. Der Bau neuer Anlagen muss dann auch noch von der Kreisverwaltung genehmigt werden. Juwi ist bereit, den Behörden das Gutachten für das weitere Verfahren zur Verfügung zu stellen.

Es ist aber noch offen, ob der Kreis diese Untersuchung verwerten wird. Es gibt also noch andere Klippen. Eine davon ist die Haltung der Waldweilerer Nachbarorte. Schillingen und Mandern haben sich gegen Windräder in der Kernzone des Naturparks Saar-Hunsrück ausgesprochen, womit auch der Teufelskopf gemeint ist. Bei der Änderung des VG-Flächennutzungsplans ist von dieser Seite Gegenwind zu erwarten. Sollte der Standort nicht berücksichtigt werden, kündigt Rauber schon vorab "härtere Schritte" an.

Dann müssten wir unser Projekt nötigenfalls durch ein Zielabweichungsverfahren rechtlich einfordern. Das würden wir bedauern." Bürgermeister Werner Hero (CDU): "Wir gehen davon aus, dass wir mit der Änderung unseres Flächennutzungsplans bis zum Ende des zweiten Quartals fertig sein. Dann könnten wir im Herbst mit dem Rodungsarbeiten beginnen und die Anlagen würden Mitte 2014 stehen."

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