Wallerfangens Glücksfall wird geprüft

Wallerfangen. "Das Liebertzbuch war ein Glücksfall für Wallerfangen", betont der Heimatforscher Rainer Glatigny. Dieses bislang einzige große Werk zur Ortsgeschichte entstand 1952 bis 1954. Mit seinem Erscheinen weckte "Wallerfangen und seine Geschichte" das breite Interesse an der lokalen Vergangenheit

 Der Wallerfanger Heimatforscher Theodor Liebertz vor den rund 90 Bänden seiner historischen Recherchen. Mit dem Liebertzbuch verfasste er das bislang einzige umfassende Werk über die Wallerfanger Geschichte. Fotos: Kreisarchiv Saarlouis/Repro az

Der Wallerfanger Heimatforscher Theodor Liebertz vor den rund 90 Bänden seiner historischen Recherchen. Mit dem Liebertzbuch verfasste er das bislang einzige umfassende Werk über die Wallerfanger Geschichte. Fotos: Kreisarchiv Saarlouis/Repro az

Wallerfangen. "Das Liebertzbuch war ein Glücksfall für Wallerfangen", betont der Heimatforscher Rainer Glatigny. Dieses bislang einzige große Werk zur Ortsgeschichte entstand 1952 bis 1954. Mit seinem Erscheinen weckte "Wallerfangen und seine Geschichte" das breite Interesse an der lokalen Vergangenheit.

Der spätere Heimatforscher Theodor Liebertz (1869-1959) war in Düren am Rhein geboren und kam 1891 als Lehrer nach Wallerfangen. Zusammen mit dem Wallerfanger Albert Kronenberger (1891-1965) verfasste er das Buch. Geschrieben wurde in Kronenbergers Wohnung in der Sonnenstraße 24.

Jahrzehntelange Recherchen

Ein erstes Manuskript übergab Liebertz im August 1953 dem Wallerfanger Rat. Der machte ihn dabei zum Ehrenbürger und bewilligte 300 000 französische Franken für den Druck. Der erfolgte Mitte 1954 im Presse-Verlag der Saarbrücker Zeitung, ab August lief der Verkauf über die Amtskasse Wallerfangen an. Eine zweite Auflage beschloss der Rat 1977. Über die Gesamtzahl der verkauften Bücher ist derzeit nichts bekannt.

Grundlage des Buches waren jahrzehntelange Recherchen von Liebertz. Sie füllen heute 90 Bände und Hefte, die seit Ende der 70er Jahre im Kreisarchiv Saarlouis verwahrt werden. Aber das Liebertzbuch enthalte auch Lücken und Ungenauigkeiten, stellt Glatigny fest. Deshalb musste ein bereits für 2011 geplanter Bildband über Wallerfangen auch verschoben werden.

Und Liebertz selbst sagte einmal über seine Arbeit: "Ich sehe in mir nur einen Sammler und Ordner, dessen Arbeit vielleicht einmal die Grundlage für einen anderen bildet . . ." "Für mein Heimatbuch kommt deshalb alles auf den Prüfstand", sagt Glatigny. "Das wird dann mit aktuellsten Ergebnissen abgestimmt." Erst auf dieser Basis folge später auch der Bildband über das facettenreiche Gesicht Wallerfangens. Mit frühen Karten und Dokumenten, mit historischen Fotos und aktuellen Ortsansichten zum Vergleich.

Neues Buch kommt 2014

Interessantes deute sich bereits durch Kontakte zu Experten an. Dazu gehöre eine Information des saarländischen Historikers Hans-Walter Herrmann zum 30-Jährigen-Krieg. Demnach wäre Wallerfangen womöglich nicht Ende September 1635 erobert worden, sondern erst nach der Kapitulation Saarbrückens im Oktober. Und über den französischen Honorarkonsul in Saarlouis, Michel Bouchon, tauchte nun ein farbiger Plan der Stadt Walderfingen auf. Vermutlich ist es das Original von 1679, das lange als verschollen galt.

 Co-Autor Albert Kronenberger war maßgeblich beteiligt an der Entstehung des so genannten Liebertzbuches.

Co-Autor Albert Kronenberger war maßgeblich beteiligt an der Entstehung des so genannten Liebertzbuches.

 Der Wallerfanger Heimatforscher Theodor Liebertz vor den rund 90 Bänden seiner historischen Recherchen. Mit dem Liebertzbuch verfasste er das bislang einzige umfassende Werk über die Wallerfanger Geschichte. Fotos: Kreisarchiv Saarlouis/Repro az

Der Wallerfanger Heimatforscher Theodor Liebertz vor den rund 90 Bänden seiner historischen Recherchen. Mit dem Liebertzbuch verfasste er das bislang einzige umfassende Werk über die Wallerfanger Geschichte. Fotos: Kreisarchiv Saarlouis/Repro az

 Co-Autor Albert Kronenberger war maßgeblich beteiligt an der Entstehung des so genannten Liebertzbuches.

Co-Autor Albert Kronenberger war maßgeblich beteiligt an der Entstehung des so genannten Liebertzbuches.

Das neue Wallerfanger Heimatbuch ist für 2014 geplant, zum 60. Jahrestag des Liebertzbuches. Unterstützung für das umfassende Projekt gebe es inzwischen auch von Bürgermeister Günter Zahn und Ortsvorsteher Hans Joachim Larivière. Denn "was sich an Neuem findet", sagt Rainer Glatigny "bekommt letztlich das Heimatmuseum, um es für die Nachwelt zu erhalten".

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