Tafeln im Saarland „Diesen Menschen kann man noch helfen“

Saarlouis · Zum Abschluss ihrer vorweihnachtlichen Spenden-Tour zu den elf saarländischen Tafeln besuchte Sozialministerin Monika Bachmann die Einrichtung in Saarlouis. Bei den Tafeln in Lebach und Dillingen hatte sie zuvor schon vorbeigeschaut.

 Sozialministerin Monika Bachmann  bedankt sich bei Spendern und ehrenamtlichen Helfern der Saarlouiser Tafel.

Sozialministerin Monika Bachmann bedankt sich bei Spendern und ehrenamtlichen Helfern der Saarlouiser Tafel.

Foto: Johannes A. Bodwing/JOHANNES A BODWING

Wer hierher kommt, der macht das nicht aus Jux und Dollerei. Die Saarlouiser Tafel versorgt vielmehr Menschen, denen die Grundlagen für ein behagliches Leben weggebrochen sind. Beispielsweise durch persönliche Schicksalsschläge und Arbeitslosigkeit.

Seit 2006 gibt es diese Einrichtung in Saarlouis. Anfangs am Hauptbahnhof, seit 2009 gleich neben dem Sozialkaufhaus Saarlouis. Am frühen Mittwochmorgen war dort Sozialministerin Monika Bachmann zu Besuch. Anlass war die sechste Aktion „Spenden für die saarländischen Tafeln“. Daran beteiligen sich als Spender das Sozialministerium, die Saarländische Wochenblatt Verlagsgesellschaft, Fleisch Schwamm, Globus Handelshof, Dr. Theiss Naturwaren, Ludwig Schokolade, Gillen, Der Bäcker, die Saarbrücker Zeitung sowie Michael Dzakovic.

Zum Abschluss ihrer Besuche war Bachmann bei der Saarlouiser Tafel. „Ich habe keinen Scheck dabei, aber das Geld ist schon überwiesen“, sagte sie vor einem mit Lebensmitteln vollgepackten Tisch. Darauf lagen die neuen Weihnachtsüberraschungen. Beispielsweise Mandarinen, abgepackte Lyonerringe, Körperpflegeprodukte, Schokolade und erstmals weihnachtliche Muffins.

„Die Menschen, die den Mut haben, hierher zu kommen, denen kann man noch helfen“, sagte Ministerin Bachmann. Sie sorge sich jedoch um jene, die das nicht schaffen und womöglich unter schwierigen Bedingungen allein zu Hause sitzen. 15 Tafeln gebe es im Saarland. Die Zahl der Nutzer sei in etwa gleich geblieben.

Andererseits sei die Zahl der Flüchtlinge, die das Angebot eine Zeitlang nutzen konnten, gesunken. „Wir fahren 58 Märkte in der Umgebung ab“, sagte Konrad Klein, Koordinator der Saarlouiser Tafel. Das sind unter anderen Supermärkte, Bäckereien, Metzgereien und Geschäfte. Was die zu viel haben, teilt die Tafel wöchentlich an unverschuldet in Notsituationen gekommene Menschen aus.

Um die 200 Bedarfsgemeinschaften sind es derzeit, teilte Klein mit. Nach einem Anstieg von etwa 35 in den vergangenen drei Monaten. Das entspricht nun insgesamt etwa 550 Personen. Zu Beginn war es ungefähr die Hälfte gewesen. Die höchsten Werte lagen in der Saarlouiser Tafel bei um die 350 Bedarfsgemeinschaften, was in etwa 850 bis 1000 Personen entspricht. Das ist abhängig davon, ob eine Bedarfsgemeinschaft lediglich eine Einzelperson umfasst oder eine ganze Familie. Damit war aber auch die Grenze der Leistungsfähigkeit erreicht.

Damit die Spenden bei den Richtigen ankommen, dafür sorgen derzeit 64 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer. 2006 waren es noch knapp 40.

Die Saarlouiser Tafel ist eine gemeinsame Einrichtung von Diakonischem Werk an der Saar und Caritasverband für die Region Saarlouis. Unterstützt werden sie von den evangelischen und katholischen Kirchengemeinden. Die Lebensmittel-Ausgabe der Saarlouiser Tafel ist jeden Dienstag, 13 bis 18 Uhr, in der Pavillonstraße 45.

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