Unwetter-Bilanz Der Schlamm schoss durch die Straße

Reisbach/Überherrn/Wadgassen · Bei den Unwettern mit Starkregen hat es am Wochenende vor allem Reisbach stark getroffen.

 Eine Schlammlawine machte die Eiweiler Strasse in Reisbach unpassierbar. Feuerwehr und THW waren mit über 100 Mann im Einsatz.

Eine Schlammlawine machte die Eiweiler Strasse in Reisbach unpassierbar. Feuerwehr und THW waren mit über 100 Mann im Einsatz.

Foto: Ruppenthal

Wieder ist am Wochenende eine kräftige Gewitterfront mit Starkregen, Blitz und Donner über den Landkreis gezogen. Sorgte bereits am frühen Freitagabend stellenweise ein Unwetter für Überflutungen, voll gelaufene Keller und umgestürzte Bäume, verursachte ein weiterer Gewittersturm am Samstagnachmittag zum Teil erhebliche Schäden. Dabei erwischte es dieses Mal den Saarwellinger Ortsteil Reisbach besonders heftig. Flossen anfangs „nur“ mächtige Sturzbäche von den Hängen quer durchs Dorf, sorgte danach eine große Schlammlawine in der Eiweiler Straße für massive Schäden und große Behinderungen.

Tiefschwarze Wolken verhießen am Nachmittag nichts Gutes. Als das Gewitter dann losbrach, sorgte Starkregen binnen kürzester Zeit für Überflutungen und vollgelaufenen Keller. Der sonst so idyllische Ellbach trat über die Ufer und verwandelte das Wiesental vor Reisbach ein einen großen See. Am Matzenberg und anderen Gefällstrecken liefen binnen kürzester Zeit Keller und Garagen voll. Große Mengen Schotter, Sand und Erdreich verwandelten die Straßen in gefährliche Rutschbahnen.

Im Eichgarten in der Nähe der Kirche flossen Sand und Wasser in die Keller und Garagen. Ein geparktes Fahrzeug wurde regelrecht weggespült. Nachdem der Parkplatz unterspült worden und zum Teil eingebrochen war, landete das Fahrzeug halb „auf der Nase“ stehend“ in einem tiefen Loch. Wenige hundert Meter Luftlinie weiter wälzte sich eine große Schlammlawine durch den Ort, verwandelte die Eiweiler Straße in einen unpassierbaren Sumpf und drang zum Teil in die Häuser und Keller ein. Anwohner, Feuerwehr und THW – zusammen rund 150 Personen – waren über Stunden im Einsatz, um die Schlammmassen zu beseitigen. Dabei kamen ein Radlader und ein „Sauger“ zum Einsatz. Die angeforderten „Verstärkungskräfte“ beispielsweise aus dem nahen Heusweiler blieben aus, weil sie „zuhause“ selbst ausgiebig mit den Folgen des Gewittersturms zu kämpfen hatten. Die Feuerwehren hatten bis spät in die Nacht über Stunden Schwerstarbeit zu leisten, mussten zum Teil wegen umgestürzter Bäume auch schon wieder in den Frühen Morgenstunden wiederholt ausrücken.

Aber auch andernorts sorgte das Unwetter für Schäden und Behinderungen. Straßen und Bürgersteige wurden überflutet, Keller liefen voll, Bäume stürzten um Neben Reisbach waren hier vor allem der Raum Überherrn, Saarwellingen und teilweise auch Lebach betroffen. In Wadgassen musste wegen des lange andauernden Gewitters sogar das Klassik-Open-Air ausfallen.

Vielerorts waren die Feuerwehren und das Rote Kreuz im Einsatz. Zudem wurde die Nachbarschaftshilfe groß geschrieben. Das einzig Positive: Nach bisherigem Stand gab es nur Sachschäden, keine Verletzten.

 In der Reisbacher Straße Im Eichgarten wurde ein Fahrzeug von den Wassermassen regelrecht weggespült.

In der Reisbacher Straße Im Eichgarten wurde ein Fahrzeug von den Wassermassen regelrecht weggespült.

Foto: Ruppenthal

Aber das Allerschlimmste, insbesondere für die Wadgasser mit ihrer abgesagten Veranstaltung: Am Sonntagmorgen lachte nach kurzem nebligem Auftakt vormittags bereits wieder die Sonne vom blauen Juni-Himmel. Das bedeutete jedoch keine Entwarnung. Bis Mitte der Woche soll das schwül-warme Wetter mit seinem immens hohen Gewitterpotential noch anhalten. Dann ist Abkühlung vorausgesagt.

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