Kreistag Gemeinsam Verwaltungskosten sparen

Saarlouis · Bei der Wohngeld-Sachbearbeitung setzt der Landkreis Saarlouis künftig auf interkommunale Zusammenarbeit.

Sinkende Kosten für den Landkreis Saarlouis bringt eine Zusammenarbeit mit dem Regionalverband Saarbrücken bei der Wohngeld-Sachbearbeitung. Statt wie bisher 293 756 Euro sind später dafür noch 205 750 Euro erforderlich. Einen entsprechenden Beschluss fasste der Kreistag am Donnerstagabend einstimmig. Künftig gibt es eine gemeinsame Wohngeldbehörde für Landkreis und Stadtverband in Völklingen, bahnhofsnah in der Rathausstraße 26. Dass es beiden Kreisen gelungen sei, dies zur Umsetzung zu bringen, sei „ein wichtiges Signal für die interkommunale Zusammenarbeit“, wertete der SPD-Fraktionsvorsitzende Andreas Kiepsch die Entscheidung. „Kein Mitarbeiter des Landkreises muss fürchten“, sagte Grünen-Chef Klaus Kessler, „zum Regionalverband zu wechseln“. Um die Bürgernähe zu wahren, solle der Internetzugang nun zügig ausgebaut werden.

Den Wirtschaftsplan 2018 der Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft im Landkreis Saarlouis, BQ, nahm der Kreistag zur Kenntnis. Für den verbindlichen Beschluss dazu ist die Gesellschafterversammlung zuständig. Im Wirtschaftsplan 2018 sind Erlöse in Höhe von 214 327 Euro enthalten. Dem stehen auf der Aufwandsseite 232 258 Euro gegenüber, was ein Defizit von 17 931,25 Euro ergibt.

Ein weiterer Schritt in der interkommunalen Zusammenarbeit ist die Einrichtung einer zentralen Vergabestelle im Landkreis Saarlouis in Kooperation mit den Städten und Gemeinden. Laut Vorlage führe dies zu besseren Abläufen, zu Spezialisierung und Kostenersparnissen. Allein der geringere Personalbedarf spare etwa 162 000 Euro pro Jahr. 70 000 Euro weniger Aufwand ergebe sich, in dem nicht jede einzelne Verwaltung ein e-Vergabesystem brauche. Für die Umsetzung erwartet das Ministerium für Inneres- und Sport einheitliche abgestimmte Beschlüsse der Stadt- und Gemeinderäte sowie des Landkreises. Anderenfalls gebe es keine finanzielle Unterstützung für den Prozess. Das wären immerhin 75 Prozent für die Untersuchung von beispielsweise Aufgabenstellungen, Wirtschaftlichkeit und Trägerschaft. Dieses Vorhaben stehe noch „ganz, ganz am Anfang“, stellte Klaus Kessler fest. „Das wird ein schwieriger Prozess, weil vielerorts noch Kirchturmdenken herrscht.“ Optimistischer sah es Andreas Kiepsch, denn das „ist ja mit den Städten und Gemeinden schon vorbesprochen“.

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