Auf die Schlitze kommt es an

Saarlouis · Nun hat auch das Saarland eine Rauchmelder-Pflicht. Aber wohin mit den Sirenen – und vor allem: welche taugen was? Man kann es sich an diesem Sonntag beim Tag der offenen Tür der Feuerwehr in Lisdorf erklären lassen. Christoph Jenal vom Löschbezirk Lisdorf fasst das Wichtigste hier schon einmal zusammen.

 Das gut 30 Euro teure Modell hat große Rauch-Schlitze. Beim Fünfeuromodell kriecht der Rauch die Decke entlang, bis er von oben her den Alarm auslöst, erklärt Christoph Jenal von der Feuerwehr in Lisdorf. Dort kann man ihn am Sonntag genauer fragen. Foto: Hartmann Jenal

Das gut 30 Euro teure Modell hat große Rauch-Schlitze. Beim Fünfeuromodell kriecht der Rauch die Decke entlang, bis er von oben her den Alarm auslöst, erklärt Christoph Jenal von der Feuerwehr in Lisdorf. Dort kann man ihn am Sonntag genauer fragen. Foto: Hartmann Jenal

Foto: Hartmann Jenal

In Schlafräumen, Kinderzimmern sowie Fluren, über die Rettungswege von Aufenthaltsräumen führen, müssen im Saarland bis 31. Dezember 2016 Rauchmelder hängen. Hauseigentümer (auch als Vermieter) müssen sie kaufen, die Bewohner müssen für ihre Betriebsbereitschaft sorgen - also etwa die Batterien .

Nicht Vorschrift, eigentlich aber zwingend sei auch ein Rauchmelder im Keller, sagt Christoph Jenal, Löschmeister im Löschbezirk Lisdorf. Er hat schon viele Brände gesehen, die von Waschmaschine, Trockner oder Tiefkühltruhe ausgingen. Je nach Dicke der Geschossdecke empfehlen sich Rauchmelder, die über Funk vernetzt sind. Das gelte auch, wenn Kinder, Senioren oder Hörgeschädigte im Haus leben; oder wenn sich die Wohnung auf drei Etagen verteile.

Ab fünf Euro

Für einen wirklich guten Rauchmelder zahle man um die 30 Euro, sagt Jenal. Die Spanne beginne bei fünf Euro und gehe preislich weit hoch. Erstes Merkmal eines guten Melders: Er habe große Schlitze an der Seite, damit er frühzeitig auf Rauch reagieren könne. Ganz wichtig seien Zertifizierungen: die VdS- und CE-Zeichen, das "Q", das hohe Ansprüche signalisiere, die Information, wonach das Gerät der DIN EN 14604 entspreche.

Feuerwehr-Experte Jenal empfiehlt weiter, auf Rauchmelder zu verzichten, die mit Neun-Volt-Batterien betrieben werden. "Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man die Batterien alle ein, zwei Jahre austauschen muss." Besser seien eingebaute Batterien , für die der Hersteller über zehn Jahre garantiere, das ist im Prinzip die Lebensdauer der Melder.

Schließlich muss man sich entscheiden, ob man seinen Melder anschrauben, ankleben oder mit einem Magnetsystem befestigen möchte. So oder so muss der Rauchmelder an der Decke hängen, und zwar mindestens 50 Zentimeter von der Wand entfernt.

Empfehlung der Versicherung

Übrigens: Versicherungen empfehlen unbedingt, die Rauchmelder anzubringen. "Ein Rauchmelder soll nicht vor Sachschäden schützen, sondern Menschenleben retten", sagte gestern Sabine Schaffrath, eine Sprecherin der Allianz Deutschland AG, auf Anfrage. Darum biete zumindest die Allianz "auch bei Verstoß gegen die Rauchmelderpflicht den Versicherungsschutz in der Wohngebäude- und Hausratversicherung in vollem Umfang an."

Tag der offenen Tür beim Löschbezirk Lisdorf am Samstag, 7. August (Fassanstich 18.30 Uhr), und Sonntag, 8. August: nach Frühschoppenkonzert und Mittagessen Gerätevorführung für alle. Besucher können eine neue Wärmebildkamera ausprobieren, Feuerlöscher testen und sich Rauchmelder erklären lassen.

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