Der Kreis Saarlouis früher und heute „Unsere Heimat“ bietet viel Lesestoff

Saarlouis · Viele Facetten unserer Heimatgeschichte sind im neuen Heft der Vereinigung für Heimatkunde im Landkreis abgebildet.

 Die frühere Schleusenbrücke mit dem Brückenwachhaus und dem Militärhospital

Die frühere Schleusenbrücke mit dem Brückenwachhaus und dem Militärhospital

Foto: Erhard Grein

Die Vereinigung für die Heimatkunde im Landkreis Saarlouis hat im 45. Jahrgang das Heft 3/2020 vorgelegt, als Mitteilungsblatt des Landkreises Saarlouis für Kultur und Landschaft.

Das Titelbild „Haus Saargau“ Gisingen weist auf den humoristischen Beitrag in Dillinger Umgangssprache „De Hausbank“ von Harald Arweiler hin. „De Bank voam Haus wòa féa uus Fernséhen, Radio, Lepptòpp, Telefon onn Händi sesammen.“ Es war die tägliche Nachrichtenbörse über das Dorfgeschehen und was „in der Welt“ so alles geschah.

 Eines der ersten Fotos von Saarlouis: St. Ludwigskirche, links das frühere Rathaus

Eines der ersten Fotos von Saarlouis: St. Ludwigskirche, links das frühere Rathaus

Foto: Max Ziegert

„Sag, wo die Soldaten sind“ fragt Norbert Breuer-Pyroth. Er besuchte tief beeindruckt die größte amerikanische Kriegsgräberstätte des Zweiten Weltkrieges in Sankt Avold, eine Kulisse für 10 489 Grabmale.

Eine wahre Fundgrube erschloss Christoph Dutt bei einem Gang durch das Foto-Atelier Ziegert in Saarlouis. Im Teil I befasst er sich mit dem Gründer Max Ziegert. Dessen Bilder zählen zu den ersten Fotografien der Stadt Saarlouis. Sie dokumentieren unter anderem die früheren Festungsanlagen, wie beispielsweise die Schleusenbrücke mit dem Brückenwachhaus und dem Militärhospital und den Blick über den Hauptgraben auf das Französische Tor. Eines der ersten Fotos aus Saarlouis zeigt die Pfarrkirche St. Ludwig, links daneben das noch zweistöckige Rathaus. Im Städtischen Museum Saarlouis ist die Studiokamera aus dem Atelier M. Ziegert aufgestellt.

Heinrich Huffers Bemühungen ist es zu verdanken, dass er vor dreißig Jahren seinen Vater Johann (1907-1994) dazu bewegen konnte, dessen Lebenserinnerungen an Fraulautern in vielfältigen Facetten festzuhalten. Nach dem plötzlichen Tod des Großvaters gab es nur ein kleines Knappschaftsgeld, sodass der Ertrag aus der kleinen Landwirtschaft dazu beitragen musste, den Lebensunterhalt zu sichern. Details gibt es über den Ersten Weltkrieg, so unter anderem nach dem verlorenen Krieg der Einzug französischer Truppen in Fraulautern.

Arnold Hector berichtet über den Besuch des preußischen Staatsministers Reinhold Sydow, der 1909 die Bergwerke und die Stahlwerke an der Saar besichtigte. Mit dem Lebacher Soldatenmord von 1969, ergänzt mit einer Besprechung von Kerstin Rechs Veröffentlichung über spektakuläre Kriminalfälle im Saarland befasst sich Franz Josef Schäfer. Er zensiert auch das Werk von Michael Kipp „Das Saargebiet“.

Jörg Sonnet würdigt den verstorbenen Musiker, Chorleiter und Komponisten Hermann Albert Sonnet (1881-1936), der auch im Saarland mit höchsten Ehren ausgezeichnet worden war.

Hans Gerd Dauster blätterte in der alten Niedaltdorfer Schulchronik. Es gibt ferner Hinweise auf Neuerscheinungen wie „Intra muros“ (Saarlouis) und Wolfgang Regets „Schöffenbuch des Nalbacher Tales 1536-1761“.

„Unsere Heimat“ kostet vier Euro. Das Heft 3/2020 ist in den Buchhandlungen Pieper (Saarlouis) und Bock&Seip (Saarlouis und Merzig) und bei der Vereinigung für Heimatkunde (Landratsamt) erhältlich.

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