Post Lebach Diskussionen um die Post in Lebach

Lebach · Verlegung der Filiale von der Fußgängerzone an den Bahnhof sorgt für Unmut in der Stadt.

Seit Mitte Januar befindet sich die Lebacher Post-Filiale nicht mehr in der Fußgängerzone, sondern am Bitcher Platz: Im Ladenlokal Am Bahnhof 8, das die Lebacher Bürger bis Jahresende als „Tabak Leinenbach“ kannten. Dort hat die Deutsche Post eine Partnerfiliale eröffnet (wir berichteten). Betrieben wird das Ganze von einer Firma, deren Kerngeschäft Tabakwaren, Zeitschriften und Toto-Lotto ist.

Das veränderte Geschäftsmodell der Deutschen Post ist einerseits mit Vorteilen für die Kunden verbunden. Positiv angenommen werden die neuen, wesentlich großzügigeren Öffnungszeiten. Von Montag bis Freitag ist die Partnerfiliale durchgehend von 8 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. Und auch am Samstag können die Dienstleistungen im Brief-, Postbank- und Paketbereich von 8 Uhr bis 16 Uhr in Anspruch genommen werden.

Allerdings sind die Änderungen auch mit Nachteilen verbunden. Wie die Stadt Lebach in einer Pressemitteilung schreibt, sei die Zahl der Postfächer aus Platzgründen um die Hälfte reduziert worden. Statt 100 Postfächer gebe es in der neuen Filiale nur noch 50 – die andere Hälfte sei gekündigt worden. Die Postfach-Nummern wurden geändert, was vor allem für die Gewerbetreibenden ein nicht unerhebliches Problem darstellle. Auch die Stadtverwaltung sei davon massiv betroffen. Schließlich sei die seit 30 Jahren gültige Nummer auf jedem Briefkopf abgedruckt. Alle Formblätter, Briefbögen und Formulare müssten umgestellt und geändert werden.

Nach intensiven Gesprächen mit den Verantwortlichen der Post hätten sich diese zwar bereit erklärt, der Stadt eine Übergangsfrist hinsichtlich der Einführung der neuen Postfachadresse einzuräumen, allerdings komme auch die Stadtverwaltung an dieser Umstellung auf die neue Korrespondenzadresse nicht herum. Viele Lebacher Gewerbetreibende stehen lauf Stadtverwaltung vor dem gleichen Problem und seien daher sehr verärgert. Bei der Bereitstellung eines Postfachs handelt es sich wie bei den Postbankleistungen um eine freiwillige Leistung der Deutschen Post, stellt die Stast hierzu fest. Daher gebe es keine Möglichkeit der Einflussnahme.

Lebachs Bürgermeister Klauspeter Brill berichtet: „In meiner Sprechstunde haben sich viele Bürger über die neue Postfiliale beschwert.“ Neben der Verringerung der Postfächer hätten auch die Einschränkungen bei Postbank-Dienstleistungen für Ärger gesorgt, denn es gibt keinen Geldautomaten und keinen Kontoauszugsdrucker mehr.

Auch die Verkehrssituation vor Ort nennt Brill „alles andere als entspannt“. Gerade bei der Anlieferung und Abholung von Post und Paketen durch die DHL komme es zu Verkehrsbehinderungen. Das DHL-Fahrzeug habe keine Möglichkeit, das Ladenlokal über einen rückseitigen Zugang zu versorgen und müsse daher zum Be- und Entladen in der Straße Am Bahnhof halten. Und eine Lösung für dieses Problem ist nicht in Sicht.

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