Das Lebacher Rathaus in Corona-Zeiten „Oberste Priorität hat die Versorgungssicherheit“
Lebach · Wie ein Rathaus zurzeit arbeitet: Darüber berichtet der Lebacher Bürgermeister Klauspeter Brill. Lob für Krankenhaus-Mitarbeiter.
Wie es in einem der derzeit für die Öffentlichkeit gesperrten Rathäusern zugeht, berichtete am Donnerstag der Lebacher Bürgermeister Klauspeter Brill per Mail. „Der Krisenstab der Stadtverwaltung trifft sich mehrmals täglich, um notwendige Maßnahmen zu besprechen und sich einen Überblick über die aktuelle Situation zu verschaffen. War es noch am Montagvormittag die Entscheidung über die Schließung des Rathauses, so stand am späten Nachmittag die Auswertung der Anträge zur Notbetreuung an“, schreibt der Verwaltungschef.
„Es war nicht einfach, über die Vergabe der begrenzten Plätze in den Kitas und an den Schulen zu entscheiden. Letztlich konnten wir dem Bedarf unter Anwendung der vorgegeben Richtlinien aber gerecht werden. Dies war auch deshalb möglich, weil die meisten Eltern sich in Eigeninitiative um eine Betreuungsmöglichkeit gekümmert haben.“
Brill weiter: „Am Dienstag erreichte uns vom Gesundheitsamt des Landkreises die Nachricht, dass erste Bürger im Stadtgebiet von Lebach positiv auf das Coronavirus getestet wurden.“ Die beiden Personen kamen aus dem Urlaub in einem Risiko-Gebiet und befinden sich laut Brill in häuslicher Quarantäne.
„Um den Betrieb in der Stadtverwaltung aufrecht zu erhalten, versuchen wir, die Kontakte so gering wie möglich zu halten.“ Der Verwaltungschef appelliert: „Nutzen Sie bitte nur in unaufschiebbaren Fällen wie zum Beispiel der Beurkundung von Sterbefällen die Möglichkeit eines persönlichen Besuchs im Rathaus. Vereinbaren Sie im Vorfeld unbedingt einen Termin, rufen Sie an, oder schreiben Sie uns eine Mail.“ Vieles könne man bereits auf diesem Weg klären. Für den Telefondienst in der Zentrale stehe immer nur ein Mitarbeiter zur Verfügung.
„Ob Wasser, Strom oder Müllabfuhr: oberste Priorität hat die Versorgungssicherheit der Bevölkerung. Vor allem mit Blick auf die nächsten Wochen ist es wichtig, dass ein Mindestmaß an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern arbeitsfähig bleibt“, unterstrich Brill.
„Gerade in dieser schwierigen Zeit kommt den sogenannten systemrelevanten Berufen eine große Bedeutung zu. Ihnen allen möchte ich an dieser Stelle einfach mal danke sagen. Ebenso den vielen freiwilligen Helfern in den Orten. Im Rahmen der Nachbarschaftshilfe sind hier bereits jüngere Menschen vorbildlich unterwegs, um Ältere mit Gütern des täglichen Bedarfs zu versorgen.“
Brill mahnte zugleich, die angekündigte Schließung des Lebacher Krankenhauses dürfe „trotz allem keinesfalls in den Hintergrund rücken. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellen ihre persönlichen Interessen und sogar den öffentlichen Kampf um ihren Arbeitsplatz derzeit hintenan, um mit ganzer Kraft für die Menschen da zu sein, die Hilfe brauchen, krank sind und vermutlich noch erkranken. Bitte helfen Sie alle mit und unterstützen sie die Ärzte sowie das Pflegepersonal durch ein vernünftiges Handeln. Jeder Einzelne ist jetzt gefragt.“
Brill erinnerte an das Grundgebot der Stunde: Abstand zu anderen halten. „Dies trifft auch bei Beerdigungen zu. Wer Abschied nehmen und seine Anteilnahme zum Ausdruck bringen will, der sollte zumindest möglichst viel Abstand zu den übrigen Trauergästen halten.“
