82 Jahre alter Fehler soll auf Wegekreuz bleiben

Lebach · Nach dem Beitrag in der Saarbrücker Zeitung vom 26. Februar über die Restaurierung des Wegekreuzes, das der Lebacher Bauhofleiter Rudolf Kartes in einem Gebüsch im Stadtteil Thalexweiler entdeckt hatte, meldete sich eine Leserin bei der Redaktion, um auf den Fehler in der Inschrift am Kreuzsockel hinzuweisen.

 Der Restaurator Walter Lesch hat eine Jesusfigur am Kreuz angebracht – der Sockel birgt einen Rechtschreibfehler. Foto: Fred Kiefer

Der Restaurator Walter Lesch hat eine Jesusfigur am Kreuz angebracht – der Sockel birgt einen Rechtschreibfehler. Foto: Fred Kiefer

Foto: Fred Kiefer

Und zwar steht dort geschrieben: "Erichtet zur Ehre Gottes 1933".

Restaurator Walter Lesch hat die Schrift im Original belassen, also auch den Schreibfehler beibehalten. Die Leserin hat recht, wenn sie sagt: "Es muss errichten, also mit zwei ‚r', heißen". Sie meinte weiter, dass Restaurator Lesch den fehlenden Buchstaben noch einfügen könnte, da auf dem Sockel noch genügend Platz vorhanden sei.

Der Entdecker des Kreuzes will jedoch den ursprünglichen Text stehen lassen, wenn er die rhetorische Frage stellt: "Warum sollen wir einen Fehler verbessern, der vor 82 Jahren gemacht wurde? Wir würden doch nur den historischen Wert des Kreuzes verändern."

Die SZ fragte bei Gregor Scherf vom Landesdenkmalamt nach, ob es richtig sei, den aus heutiger Sicht offensichtlichen Schreibfehler beizubehalten. Der Experte in Sachen Wegekreuze erteilt den Rat, "erichtet" zu belassen. Es sei früher häufiger vorgekommen, dass dieses Wort auf Wegekreuzen nur mit einem "r" geschrieben worden sei. Hierfür gebe es im Saarland mehrere Beispiele. Er nannte alleine zehn Kreuze, auf denen "errichtet" falsch geschrieben sei, so auch ein Kreuz in Bliesmengen-Bolchen aus dem Jahr 1930 . Mögliche Ursachen für die Fehler könnten laut Scherf mit der eigenwilligen Orthografie einiger Steinmetze oder auch mit dem fehlenden Platz auf den Wegekreuzen zu erklären sein.

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