Wer möchte mitsingen?

Dillingen · Stephan Langenfeld, Dirigent des Madrigalchors Dillingen, plant die Aufführung eines Requiems mit einem Projektchor. Anlass ist der 50. Todestag der Ermordung von John F. Kennedy 1963 in Dallas.

Am 22. November 1963 erschütterte das Attentat auf den amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy in Dallas die Welt. Auch der saarländische Komponist, Pianist, Organist, Dirigent und Musikverleger Robert Carl war tief betroffen, so sehr, dass er 1964 das "Requiem für John F. Kennedy" schrieb. Die Uraufführung fand am 22. November 1964, am ersten Jahrestag des Anschlags, im Staatstheater Saarbrücken statt. Ein Musikkritiker nannte es "ein Werk voller Würde und Eindringlichkeit . . . das zugleich für die Originalität und das Können eines Komponisten zeugt, den wir mit Stolz unser Eigen nennen".

Beachtung fand das Requiem auch in Amerika. Mit Unterstützung des damaligen US-Außenministers Stewart Udall wurde es 1968 in Anwesenheit des Komponisten vor 1500 Besuchern im Washingtoner Konzertsaal vorgetragen.

Im November jährt sich die Ermordung von John F. Kennedy zum 50. Mal. Stephan Langenfeld, Dirigent und künstlerischer Leiter des Madrigalchors Dillingen, möchte das geschichtsträchtige Datum zum Anlass nehmen, das spätromantische Werk für gemischten Chor und Tenor-Solo im Saardom aufzuführen. "Und da es dazu ein komplettes Sinfonieorchester benötigt, braucht es auch einen großen Chor", sagt Langenfeld im Gespräch mit der SZ. Der Madrigalchor Dillingen habe etwa 40 Mitglieder, die doppelte Anzahl von Chorsängern werde jedoch gesucht - "alle Stimmlagen, Sänger und Sängerinnen mit Chorerfahrung."

Zum Werk sagt Stephan Langenfeld: "Ich könnte mir vorstellen, dass der Komponist weniger auf den strafenden Gott als auf das Opfer der Eucharistie gesehen hat." Es gebe weniger die klassischen Requiem-Texte, sondern eher Texte, die an der Totenmesse orientiert seien. Carl habe keine Sequenz komponiert, dafür ein "Beati mortui" - Und er habe das Hochgebet in die Komposition aufgenommen. Der junge Dirigent, der bereits vor Begeisterung fiebert, betont, das Werk stelle keine massiven technischen Anforderungen. Er nennt die Stimmführung "harmonisch aufregend", die Stimmungswechsel von der Harmonie her "friedlich und hoffnungsvoll" und lobt die "sehr schöne Tonsprache" von Robert Carl.

Wer hat Lust, das "Requiem für John F. Kennedy" von Robert Carl mitzusingen? Langenfeld lädt Chöre, Sänger und Sängerinnen ab dem 10. Juni zu einer Schnupperprobe ins Gemeindehaus Diefflen ein, wo sich der Dillinger Madrigalchor jeden Montag um 19.30 Uhr zum Proben trifft. Die Aufführung ist für Samstag, 23. November, im Dillinger Saardom vorgesehen.

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