Wasser-Mann kennt viele gute Sprudel

Armin Schönenberger von der Firma Gesundbrunnen Bad Rilchingen hat sich zum zertifizierten Wassersommelier ausbilden lassen. Er ist der erste im Saarland und zählt zu den 29 Mitgliedern der deutschen Wassersommelier-Union. SZ-Redakteurin Christine Maack und SZ-Mitarbeiter Heiko Lehmann befragten ihn zu seiner Tätigkeit.

Es soll ja Leute geben, die sagen, Wasser sei gleich Wasser. Ich nehme an, Sie sind da gänzlich anderer Meinung?

Schönenberger: Wasser ist nie gleich Wasser. Abgesehen davon unterscheidet man fünf grundlegende Wasserarten: Tafelwasser, Quellwasser, Trinkwasser, Heilwasser und Mineralwasser. Heilwasser fällt beispielsweise unter das Arzneimittelgesetz, Tafelwasser ist mit Mineralien und Kohlensäure angereichert, Trinkwasser kommt bei uns aus der Leitung, und Mineralwasser ist das Produkt, das sich auf natürliche Weise mit Mineralien angereichert hat. Auch innerhalb dieser Wasserarten gibt es große geschmackliche Unterschiede.

Wie wichtig ist das Design einer Flasche?

Schönenberger: Sehr wichtig. Man kann in einem edlen Restaurant keine gewöhnliche Flasche aus dem Getränkemarkt hinstellen, deshalb gibt es so genannte Individualflaschen, die sich im Design unterscheiden. Man sollte sich aber nicht vom Design blenden lassen.

Wird über Wasser auch viel falsches Zeug verbreitet?

Schönenberger: Wenn man nicht gut informiert ist, glaubt man eben, was so erzählt wird. Es gibt zum Beispiel esoterische Wassersorten, angeblich bei Vollmond gezapft. Oder Bio-Wasser. Das ist Quatsch, denn jedes Mineralwasser ist laut Verordnung Bio-Wasser.

Wie gut ist deutsches Mineralwasser?

Schönenberger: Es ist von hervorragender Qualität. Die Quellen am vulkanischen Eifelrücken, der vom Hunsrück bis ins Hessische reicht, sind sehr charakteristisch im Geschmack, deutlich natriumhaltig, ideal für Sportler. Die Mineralwassersorten aus Vogesen und Schwarzwald sind hingegen eher mild und natriumarm und drängen sich geschmacklich nicht auf, deshalb werden sie von Spitzenköchen bevorzugt.

Wie ist es mit Wasser aus dem Hahn? Gibt es da Bedenken?

Schönenberger: Nein, das Wasser, das die Wasserwerke im Saarland liefern, ist von bester Qualität. Aber leider oft nur bis zur Wasseruhr. Denn Kupfer- oder gar Bleileitungen oder verunreinigte Installationen im Haus schaden der Wasserqualität enorm.

Foto: Thorsten wolf

Auf einen Blick

Armin Schönenberger kann über die Vielfalt des Wassers kompetent beraten. Der frisch gekürte Wassersommelier berät Getränkefachgroßhändler sowie die Gastronomie unter anderem zu Qualitätsfragen von Mineralwässern, über Lagerung und Kühling und gibt Einblicke in mineralogische und sensorische Besonderheiten unterschiedlichster Mineralwässer und vermittelt auch Wissen über die große Markenvielfalt auf dem Mineralwassermarkt. red

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