Statistik des Innenministeriums Warum immer mehr Menschen in die Landesaufnahmestelle nach Lebach kommen

Lebach · Die Landesaufnahmestelle in Lebach füllt sich von Monat zu Monat ein Stück mehr. Zum 30. April waren dort 1081 Asylbewerber untergebracht, wie aus einer Statistik des Innenministeriums hervorgeht.

  Ein damals neu errichtetes Zelt für Flüchtlinge in der Landesaufnahmestelle Lebach.

Ein damals neu errichtetes Zelt für Flüchtlinge in der Landesaufnahmestelle Lebach.

Foto: dpa/Oliver Dietze

Ende März waren es 1045, Ende Februar 1000, Ende Dezember 941, im Sommer des Vorjahres rund 850. Ausgelegt ist die Einrichtung für 1200 Bewohner. Werden es mehr, müssen Unterkünfte mit mehr Personen belegt oder Container oder Zelte aufgestellt werden. „Wenn die Entwicklung so weitergehen sollte, sind wir spätestens Ende des Jahres in einer schwierigen Situation“, sagt Innenminister Klaus Bouillon (CDU), der sich bereits nach Wohncontainern umsieht. „Das wird ein echtes Problem.

Zwar ist die Zahl der Asylbewerber im Saarland seit längerem in etwa konstant, allerdings kommen nach Aussage Bouillons inzwischen mehr Asylbewerber hierher, die kaum Aussicht auf eine Anerkennung als Asylberechtigter oder Flüchtling („ohne Bleibeperspektive“) haben. Sie werden – anders als etwa Syrer – nicht auf die Kommunen verteilt, sondern bleiben in der Landesaufnahmestelle.

Aufs ganze Jahr 2017 gerechnet waren etwa 66 Prozent der im Saarland aufgenommenen Asylbewerber Syrer, die in der Regel eine Anerkennung als Flüchtling nach der Genfer Konvention oder zumindest subsidiären Schutz erhalten. Im Jahr 2018 sank der Anteil der Syrer auf 55 Prozent. Unter den Asylbewerbern sind aktuell etwa Menschen aus Nigeria, Algerien, Iran, Ghana, Tunesien oder Georgien stärker vertreten als 2017. Sie haben nur geringe Chancen, als Flüchtling anerkannt zu werden, wie die Antrags-, Entscheidungs- und Bestandsstatistik des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf) für die Monate Januar bis April 2018 zeigt.

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