Talente und Neigungen ausloten

Türkismühle · Der Übergang von der Schule zum Beruf ist eine zentrale Schnittstelle für die Zukunft junger Menschen. Zur Unterstützung der Schulen hat die Jugendkoordination der kommunalen Arbeitsförderung-Jobcenter den Berufe-Parcours „Talent-Check“ entwickelt. 120 Achtklässler der Gesamtschule Nohfelden-Türkismühle haben die 23 Stationen der beruflichen Orientierungshilfe getestet.

 Welcher Beruf ihnen liegen könnte, testeten die Gesamtschüler beim Talent-Check. Foto: Faber

Welcher Beruf ihnen liegen könnte, testeten die Gesamtschüler beim Talent-Check. Foto: Faber

Foto: Faber

Der Start ins Berufsleben ist für jeden Schüler eine spannende Zeit. Fragen nach der richtigen Berufswahl beschäftigen die jungen Menschen. Eignungstests und Praktika bieten ihnen eine Orientierung. Doch wo liegen die Neigungen eines Siebt- oder Achtklässlers? Mithilfe des "Talent-Checks" sollen Schüler an 23 verschiedenen Stationen erfahren, welche handwerklichen, kaufmännischen oder sozialen Aufgaben und Herausforderungen sie meistern können, welche den eigenen Talenten und Fähigkeiten entsprechen, oder was ihnen weniger liegt.

Schüler testen Fähigkeiten

"Es ist kein Bewerbungstest, und es wird nichts bewertet", stellte Herbert Schummer, der Koordinator für regionales Übergangsmanagement beim Landkreis St. Wendel, fest. Der Schüler, so Schummer, soll einfach die persönliche Erfahrung machen, eigene Fähigkeiten zu entdecken und seine Interessen zu erkunden. Der "Talent-Check"-Berufe-Parcours bietet dazu an allgemeinbildenden Schulen ab der siebten Klasse eine Orientierungshilfe, die eine berufliche Richtung für ein erstes Praktikum aufzeigt. "Die Schüler nähern sich Berufen an, für die man kein Abitur benötigt", erklärte Schummer. Weiterhin, ergänzte seine Kollegin Daniela Kolke, würden klassische Rollenmuster aufgebrochen: "Es gibt keine klassischen Mädchen- oder Jungenberufe."

120 Achtklässler der Gesamtschule Nohfelden-Türkismühle haben den "Talent-Check" getestet. Gute zwei Stunden durchliefen sie die 23 Stationen. Dabei wurde beispielsweise ein Holzbrett durchbohrt, an einem Friseurkopf modelliert, Verbände angelegt und Blutdruck gemessen sowie technische und theoretische Aufgaben gelöst.

Und was hat der Berufe-Parcours der Zielgruppe gebracht?

Josie Horras hatte an vielen Stationen ihren Spaß und so den Zugang zu verschiedenen Berufen gefunden. Ramona Petry hat der "Talent-Check" von ihrem Berufswunsch Schauspielerin zu werden, nicht umstimmen können. Ohne vorher einen speziellen Beruf im Kopf gehabt zu haben, durchlief Manuel Sommer die Stationen. "Beim Anlegen der Verbände bin ich gut klargekommen", erzählte er. Bei den handwerklichen Sachen sei er weniger zurechtgekommen. "Wenn man sich für einen Beruf entscheidet, dann sollte man schon Talent dafür haben", hat der Schüler als positiven Aspekt mitgenommen.

Mit den gewonnenen praktischen Erfahrungen, merkte Schummer an, hätten die Schüler neue Tätigkeitsbereiche kennengelernt und dadurch Selbstvertrauen und Zuversicht geschöpft: "Wichtig ist, dass die Schüler die beruflichen Anforderungen in angenehm oder weniger angenehm sortieren können und einen Blick für Alternativen bekommen."

Zum Thema:

Auf einen BlickNach der Projektvorstellung an der Gesamtschule Nohfelden-Türkismühle geht der "TalentCheck" nun im Landkreis St. Wendel auf Tour. In dieser Woche durchlaufen die Schüler in Freisen und Marpingen den Berufe-Parcours, im Dezember sind die Jugendlichen in Nonnweiler-Primstal an der Reihe. Ein Besuch an der Theleyer Gemeinschaftsschule ist geplant. frf

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort