Spieler aussortiert, Spiel gewonnen

Völklingen. "Das letzte Heimspiel ist immer etwas Besonderes", sagte Rückraumspieler Andreas Rokay am Samstag vom Handball-Oberligisten HSG Völklingen mit einem Strahlen im Gesicht. Klar, der unerwartete 25:22-Sieg des Absteigers gegen den Tabellendritten HSG Irmenach war schon eine - wenn auch kleine - Versöhnung zum Abschluss einer katastrophalen Saison

Völklingen. "Das letzte Heimspiel ist immer etwas Besonderes", sagte Rückraumspieler Andreas Rokay am Samstag vom Handball-Oberligisten HSG Völklingen mit einem Strahlen im Gesicht. Klar, der unerwartete 25:22-Sieg des Absteigers gegen den Tabellendritten HSG Irmenach war schon eine - wenn auch kleine - Versöhnung zum Abschluss einer katastrophalen Saison. "Wir haben uns viel vorgenommen und wollten auf jeden Fall gewinnen", meinte Rokay, der die HSG Völklingen am Saisonende verlassen wird. Der Rückraumspieler konnte sich mit einer starken Leistung von den Fans verabschieden.

Andere Spieler hatten diese Chance jedoch nicht. Philip Forster und Jeff Paulus lassen ebenfalls die Zeit in Völklingen hinter sich. Aber keiner von beiden wurde beim letzten Heimspiel von Trainer Marek Kordowiecki eingesetzt: Philip Forster saß während der gesamten Spielzeit auf der Bank, Jeff Paulus war noch nicht einmal im Aufgebot des Teams - und das, obwohl kaum Ersatzspieler zur Verfügung standen.

Doch was ist zwischen dem Trainer und den Spielern passiert? "Der Trainer wollte nicht, dass ich mittrainiere", klärte Jeff Paulus auf. Während dem Training in der vergangenen Woche habe Kordowiecki ihn und Philip Forster auf Grund ihres Wechsels aus dem Mannschaftstraining geschickt. "Für mich ist das kein professionelles Verhalten", ärgerte sich Paulus, der das Spiel von der Tribüne aus verfolgte.

Und was sagt der Trainer selbst zu den Vorwürfen? "Es war eine Meinungsverschiedenheit, was die Einstellung betrifft", äußerte sich der Völklinger Trainer, "es hatte mehr disziplinarische Gründe, dass Jeff Paulus nicht gespielt hat." Paulus kann das Verhalten seines mittlerweile ehemaligen Trainers nicht nachvollziehen. "Das ist schade, ich wollte meinen Vertrag gerne erfüllen", sagte der 25-Jährige und zuckte mit den Schultern. Mit einem Schmunzeln fügte er hinzu: "Vielleicht habe ich meinen Wechsel auch einfach zu früh bekannt gegeben."

Marek Kordowiecki ließ sich die Siegesstimmung an diesem Tag jedoch nicht mehr verderben - weder von dem bereits feststehenden Abstieg, noch vom Konflikt mit Jeff Paulus. Er sprach ein großes Lob an seine Mannschaft aus und freute sich vor allem über die Disziplin, die sie gegen den Favoriten aus Irmenach an den Tag legte. "Wir kommen wieder", lautete seine Kampfansage für die nächste Saison.

Mit seinen letzten Worten in der Pressekonferenz richtete sich Kordowiecki an einen anderen Spieler, nämlich an Steven Lange. Er war maßgeblich an dem Heimsieg beteiligt, wird aber den Verein vor allem aus beruflichen Gründen verlassen. "Du musst dir überlegen, ob du wirklich aufhörst", sagte der Trainer und lachte.

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