Sechs Künstler tun sich zusammen

Sulzbach. Zwölf Jahre hatte der Sulzbacher Bildhauer Wolfgang Steinert in der alten Kapelle des ehemaligen Knappschaftskrankenhauses Sulzbach sein Atelier. Vor etwa einem halben Jahr ist Steinert umgezogen. Sein neues Atelier ist jetzt im KuBa, dem Kulturzentrum am Eurobahnhof. Es stellte sich die Frage: Was passiert nun mit der Alten Kapelle?

Sulzbach. Zwölf Jahre hatte der Sulzbacher Bildhauer Wolfgang Steinert in der alten Kapelle des ehemaligen Knappschaftskrankenhauses Sulzbach sein Atelier. Vor etwa einem halben Jahr ist Steinert umgezogen. Sein neues Atelier ist jetzt im KuBa, dem Kulturzentrum am Eurobahnhof. Es stellte sich die Frage: Was passiert nun mit der Alten Kapelle?.

Das Problem hat Steinert gemeinsam mit anderen Künstlern aus Sulzbach und Friedrichsthal gelöst: Die Kapelle wird künftig von einer Ateliergemeinschaft aus sechs Künstlern genutzt. Neben Bildhauer Wolfgang Steinert sind das die Malerinnen Bärbel Schorr, Ruth Bellon, Rosemarie Rauch und Dagmar Günther sowie der Maler Günter Diesel. Zu unregelmäßigen Zeiten wollen die Künstler in dem gemeinsamen Atelier arbeiten. Dann können auch Besucher dem künstlerischen Schaffen zu sehen.

Die neue Ateliergemeinschaft will auch einiges in des Gebäude investieren. In einem ersten Schritt soll ein neuer Eichenboden eingebaut werden. Eine Vision ist die Einrichtung einer kleinen Wohnung in dem schmucken Gebäude. Sie könnte dann von den Künstlern genutzt werden, die dort ausstellen. Über das Jahr verteilt soll es künftig regelmäßig Ausstellungen in dem denkmalgeschützten Haus geben, auch mit auswärtigen Künstlern. Den Auftakt macht die Schmuckgestalterin und Goldschmiedemeisterin Tina Ickes. Sie präsentiert von Freitag bis Sonntag, 5. bis 7. Februar, in der Kapelle ihre Schmuckarbeiten. Die Vernissage ist am Freitag um 19 Uhr. Ickes sagt über ihre Arbeiten: "Durch eine intensive Auseinandersetzung mit den Eigenschaften verschiedenster Materialien entdecke ich für mich eine sehr direkte Art der Gestaltung, die jedem meiner Stücke einen besonderen Reiz verleiht. Es entstehen immer neue interessante Formen mit faszinierenden Oberflächen." Die Ausstellung ist am Samstag und Sonntag jeweils von 14 bis 18 Uhr geöffnet.

Die alte Kapelle ist das letzte noch vorhandene Gebäude des ehemaligen Sulzbacher Knappschaftskrankenhauses. Errichtet wurde sie im Zusammenhang mit dem Bau des damalige Krankenhauses im Jahre 1868. Doch als 1987 die neue Klinik in Betrieb genommen wurde, hatte das auch Auswirkungen auf die Kapelle. Sie war fortan nur noch von der Salmstraße her zu erreichen. Doch sie blieb erhalten und ist heute das einzig erhaltene Bauzeugnis des alten Traktes.

Weil die Unterhaltung für die Krankenhausleitung allerdings zu teuer war, bot die Knappschaft den Bau der Stadt zum Kauf an. Für den symbolischen Preis von einer Mark erwarb sie die Kapelle dann im September 1988. Sie wurde zu einer Sozialwohnung. 1999 richtete sich der Bildhauer Martin Steinert schließlich ein Atelier in dem Gebäude ein. "Es entstehen immer neue interessante Formen mit faszinierenden Oberflächen."

Tina Ickes

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