Nonnweiler setzt auf Nationalpark

Nonnweiler · Einstimmig hat sich der Gemeinderat Nonnweiler für den grenzüberschreitenden Nationalpark Hochwald-Idarwald ausgesprochen. Die Gemeinde erwartet eine Aufwertung des keltischen Ringwalles und des Keltenparkes.

"Der Gemeinderat Nonnweiler befürwortet die Bemühungen zur Errichtung eines grenzüberschreitenden Nationalparkes und stimmt dem vorgelegten Landeskonzept zu." So lautet der einstimmige Beschluss des Rates in der Sitzung am Donnerstagabend im Bürgerhaus Braunshausen.

Im Vorfeld hatte die Gemeinde besonders auf das Alleinstellungsmerkmal des Kulturdenkmales Keltischer Ringwall und seine touristische Wertschöpfung hingewiesen. Und zudem den Wunsch geäußert, dass der Keltenpark, der gebaut wird, ein Tor zum Nationalpark wird. Beide Anregungen sind im Landeskonzept eingearbeitet.

Die Ratsfraktionen sprachen sich so auch einmütig für den Park aus. Für die CDU sagte Heinz Klein: "Wir sehen dies als Chance, deutschlandweit im Tourismusbereich Fuß zu fassen und in einer bisher nie da gewesenen Liga mitzuspielen." Für die FWG sagte Brigitte Heck: "Der Nationalpark erschließt die Möglichkeit, den Archäopark in Otzenhausen zu errichten, der als Tor zum Nationalpark dienen kann." Dies betonte auch Erwin Scherer für die SPD: "Eines der Nationalpark-Eingangstore soll sich am Keltenpark befinden. Damit verbunden ist der Bau eines Nationalparkgebäudes." Da am Keltenpark ebenfalls ein Zentralgebäude vorgesehen sei, biete es sich an, dass ein gemeinsames Haus errichtet werde. Das dann auch gemeinsam unterhalten werde, was der Gemeinde Kosten spare.

Trotz des einstimmigen Beschlusses, einmütig ging es in der Ratssitzung nicht zu, wie zur Zeit bei kaum einem Tagesordnungspunkt in den Nonnweiler Ratssitzungen. Das verbale Scharmützel drehte sich hier um das geplante Zentralgebäude des Keltenparkes. CDU-Sprecher Heinz Klein sagte, dass dieses Zentralgebäude mit einer 70-Prozent-Bezuschussung des Landes schon längst gebaut sein könnte. Die Architektenplanung habe schon vorgelegen. Die SPD habe den Bau nach der Kommunalwahl 2009 gestoppt. Klein: "Durch diese Entscheidung muss jetzt die komplette Planung des Informationsgebäudes neu erstellt und bezahlt werden. Das Projekt Keltengehöft sowie Zentralgebäude könnte schon lange verwirklicht sein und wir wären startbereit, in den Nationalpark direkt als erste mit einzusteigen. Schade, Chance vergeben."

Dem widersprachen SPD und Bürgermeister. Es habe 2009 keine vernünftige Finanzierung der Unterhaltungskosten gegeben, betonte Verwaltungschef Franz Josef Barth. "Die waren mit mehr als 100 000 Euro angesetzt. Das hätten wir nie geschafft." Aus diesem Grund habe man die Planung verändert und in mehrere Bauabschnitte aufgeteilt, in denen zuerst die Häuser des Keltengehöftes gebaut werden. Die Möglichkeit, dass Gemeinde und Land jetzt gemeinsam ein Zentralgebäude errichten und erhalten, beurteilte Erwin Scherer (SPD) als "Glücksfall für die Gemeinde." Kurt Rech (SPD) sprach von "vorgezogenem Wahlkampf" der CDU.

Mit Nonnweiler hat sich nach Nohfelden der zweite betroffene Gemeinderat für den Nationalpark ausgesprochen. Der Kreistag St. Wendel gibt seine Stellungnahme am Montag, 18. November, ab. Er tagt ab 16.30 Uhr im Sitzungssaal des Landratsamtes in St. Wendel.

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