Fahnder erhöhen den Kontrolldruck

Saarbrücken/Merzig · 250 Polizisten waren von Freitagabend bis Samstagmorgen bei einer konzertierten Aktion gegen Einbrecherbanden im Einsatz. Bundespolizei, Beamte aus Lothringen und Luxemburg unterstützten die Kontrollen.

. Im Kampf gegen Einbrecherbanden erhöht die Saar-Polizei weiter den Kontroll- und Fahndungsdruck. Mehr als 250 Beamte waren von Freitagnachmittag bis zum Samstagmorgen in Zivil- und Streifenwagen im Saarland unterwegs. Gezielt wurden verdächtige Fahrzeuge, etwa ältere Kombis oder Lieferfahrzeuge mit ausländischen Kennzeichen oder Kurzzeitzulassungen überprüft. Personalien der Insassen und Daten der Autos wurden gegebenenfalls erfasst, um sogenannte Bewegungsprofile erstellen zu können.

Bei früheren Schwerpunktaktionen sind wiederholt Fahrzeuge deshalb aufgefallen, weil sie innerhalb kurzer Zeit in verschiedenen Regionen kontrolliert wurden. Für die Ermittler ein Anhaltspunkt dafür, dass mutmaßliche Täter - oft handelt es sich um reisende Banden - von der starken Polizeipräsenz überrascht wurden und sich an anderen Orten umschauen wollten.

Nach Angaben von Einsatzleiter Stefan Noll sollten durch die Großaktion in erster Linie der Kontrolldruck erhöht und dadurch weitere Einbrüche verhindert werden. Mit den gesammelten Informationen werden bereits vorliegende Lagebilder und Hinweise auf Täterstrukturen ergänzt.

Einsatzschwerpunkte waren neben dem Großraum Saarbrücken die Grenzregionen zu Lothringen und Luxemburg. Gezielt wurden Wohngebiete bestreift, auffällige Personen überprüft. Bei den Einbrecherbanden handelt es sich nach Polizeiangaben meist um organisierte Gruppen aus Osteuropa, die nach den Taten über die Grenzen flüchten. Deshalb waren in der Nacht zum Samstag auch Beamte der französischen und luxemburgischen Polizei, der Bundespolizei und von rheinland-pfälzischen Dienststellen im Einsatz. Quasi als Experten waren die 14 Fahnder einer bereits im Januar eingesetzten "Ermittlungsgruppe Wohnungseinbruch" der Saar-Polizei an den Kontrollstellen dabei. Diese Sondereinheit kann erste Erfolge buchen. Nach Angaben von Hugo Müller, Vizepräsident der Landespolizei, und Kripochef Harald Schnur wurden bislang mehr als 40 Haftbefehle vollstreckt.

Das aktuelle Lagebild Wohnungseinbruch belegt, dass die Zahl der Fälle in den letzten Monaten im Vergleich zum Vorjahr rückläufig sind. So wurden im Oktober 2012 genau 243 Einbrüche gezählt, 2013 waren es 157. Im September wurden 134 Fälle (2012: 150) registriert. Müller und Rupp: "Wir sind noch lange nicht dort, wo wir hinwollen."

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