Landesbeste sucht Arbeitsplatz
Fischbach. "Dass ich einmal die kaufmännische Richtung einschlagen werde, stand für mich schon länger fest", so Julia Horne aus Fischbach
Fischbach. "Dass ich einmal die kaufmännische Richtung einschlagen werde, stand für mich schon länger fest", so Julia Horne aus Fischbach. Die 24-Jährige absolvierte in diesem Jahr als Landesbeste die Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen und wurde dafür von der Ministerpräsidentin ausgezeichnet: In der IHK-Abschlussprüfung erzielte sie 89 Prozent im schriftlichen und 92 Prozent im mündlichen Teil.
Durch ein Schulpraktikum im Klinikum Saarbrücken wurde Horne auf den Beruf zum ersten Mal aufmerksam: "Mir hat das Praktikum unheimlich viel Spaß gemacht. Nach dem Fachabitur bewarb ich mich bei vielen Einrichtungen um eine Ausbildung und war froh, als ich eine Zusage vom Klinikum Saarbrücken erhielt. Anscheinend habe ich einen guten Eindruck hinterlassen", sagt sie lächelnd. Die Regelzeit der Berufsausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen beträgt drei Jahre, doch Horne konnte sie aufgrund ihrer Fachhochschulreife um ein Jahr verkürzen. Im Klinikum erlernte die 24-Jährige neben der Erstellung von Patienten- und Krankenkassenabrechnungen auch das Rechnungs- und Mahnwesen im Allgemeinen, Controlling und die Bearbeitung von eingegangenen Bewerbungen: "Außerdem war ich zwei Wochen lang auf der Neugeborenenstation, um zu sehen, wie der Arbeitsalltag einer Krankenschwester aussieht. Bei einem vierwöchigen Außeneinsatz im Altenheim am Schloss erhielt ich einen Einblick in die Pflegeabrechnung", beschreibt Horne. Alle Aufgabengebiete, die unter den Beruf einer Kauffrau im Gesundheitswesen fallen, sind für die Absolventin interessant, am liebsten erledigt sie die Buchhaltung: "Das hat mir schon auf der Fachoberschule und später auch auf der Berufsschule Spaß gemacht", erklärt die Zielstrebige, die ihre Berufsschule, das BBZ Völklingen, mit einem Notendurchschnitt von 1,2 verließ. Dennoch gehöre neben Spaß am Lernen und ihrer Gabe, sich Dinge gut merken zu können, auch viel Ehrgeiz dazu, um eine Ausbildung als Landesbeste zu meistern.
Vom Klinikum Saarbrücken wurde Horne trotz ihrer erstklassigen Leistung nicht übernommen: "Ich habe es gehofft, aber es war keine Stelle frei", bedauert die ausgebildete Kauffrau. 150 Bewerbungen habe sie verschickt - bislang ohne Erfolg: "Es kommen nur Absagen zurück, mit der Begründung, dass ich keine Berufserfahrung habe. Aber wie soll ich die erlangen, wenn mir keiner die Chance gibt?"
In ihrer Freizeit zeichnet Horne gerne: "Mit Vorliebe benutze ich Grafit zum Zeichnen. Ich mache das nicht in einem Künstlerkreis oder in einer Hobbygruppe, sondern ganz für mich alleine. Außerdem lese ich viel."
