Erzieherinnen klagen über schwierige Arbeitsbedingungen

Saarbrücken. Schlechte Bezahlung und mangelnde Anerkennung - darüber klagen Erzieherinnen am Häufigsten. Dass dies auch im Saarland so ist, bestätigten die Teilnehmer einer Veranstaltung, zu der die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Landesverband Saarland am Mittwoch eingeladen hatte

Saarbrücken. Schlechte Bezahlung und mangelnde Anerkennung - darüber klagen Erzieherinnen am Häufigsten. Dass dies auch im Saarland so ist, bestätigten die Teilnehmer einer Veranstaltung, zu der die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Landesverband Saarland am Mittwoch eingeladen hatte.In den 135 kommunalen Kindertageseinrichtungen arbeiten rund 1200 Erzieherinnen. Eine von ihnen ist Marlene Ulrich, Leiterin eines Kindergartens in Saarbrücken-Burbach. "Ich kämpfe mich durch", berichtet sie. Schwierig sei die Situation vor allem durch die vielen Migrantenkinder, die sprachliche Probleme mitbringen: "Wenn wir unseren Bildungsauftrag ernst nehmen, brauchen wir mehr Personal." Auch Andrea Ochs, kommissarische Leiterin eines städtischen Kinderhortes in Saarbrücken findet ihren Beruf anstrengend: "Wir müssen im Bereich der Hausaufgaben viel mit den Kindern nacharbeiten", erzählt sie. Da bleibe wenig Zeit für pädagogische Angebote. "Ich fühle mich unterbezahlt und es macht mich traurig, wenn ich höre Ach wie schön, als Kindergärtnerin spielt man den ganzen Tag'",sagt sie. Andrea Ochs wünsche sich vor allem mehr gesellschaftliche Anerkennung. Verständnis dafür findet sie bei Klaus Kessler, Vorsitzender der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Saarland. "Angesichts der zunehmenden Bedeutung der frühkindlichen Bildung ist der Beruf der Erzieherin stärker in die öffentliche Aufmerksamkeit gerückt", erklärt er. Deshalb sollte nicht nur über die Qualität der frühkindlichen Bildung diskutiert werden, sondern auch über die Arbeitsbelastung der Beschäftigten und über die Einkommensbedingungen. Vor einem Monat haben in Saarbrücken und Neunkirchen gewerkschaftlich organisierte Erzieherinnen für eine bessere Bezahlung gestreikt. Mit Erfolg, wie Klaus Kessler sagt, denn das vorliegende Tarifergebnis im öffentlichen Dienst bringe eine deutliche Einkommensverbesserung mit sich. So erhöhe sich etwa das Entgelt für Erzieherinnen beim Berufseinstieg von derzeit 1764 Euro brutto ab 1. Januar 2009 auf 1922 Euro. Bis zum 16. April stimmen gewerkschaftlich organisierte Erzieherinnen über diese Einigung ab. Klaus Kessler vermutet, dass der Vorschlag große Akzeptanz finden wird. tha

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