Ein neuer Seelsorger für 7700 Burbacher Katholiken

Burbach. Klaus-Peter Kohler versucht Normalität auszustrahlen - er kann das sehr gut. Vielleicht hat ihn der Trierer Bischof Stephan Ackermann deshalb zum Pfarrer der Burbacher Pfarrei St. Eligius ernannt. Die vom Bischof angeordnete Zusammenlegung der drei Burbacher Pfarreien St. Eligius, Herz Jesu und St

Burbach. Klaus-Peter Kohler versucht Normalität auszustrahlen - er kann das sehr gut. Vielleicht hat ihn der Trierer Bischof Stephan Ackermann deshalb zum Pfarrer der Burbacher Pfarrei St. Eligius ernannt. Die vom Bischof angeordnete Zusammenlegung der drei Burbacher Pfarreien St. Eligius, Herz Jesu und St. Helena haben die rund 7700 Burbacher Katholiken offenbar gut gemeistert - zumindest ging die Fusion reibungsloser über die Bühne, wie in anderen Saarbrücker Stadtteilen. Was die Gemeinschaft der Burbacher Katholiken aber schwer getroffen hat, war, dass ihr ehemaliger Pastor zugegeben hat, in den 80er Jahren sexuelle Kontakte zu zwei Messdienerinnen gehabt zu haben.

Nicht nur in der Burbacher Pfarrei, in der ganzen Saarbrücker Kirche sei "das Erschrecken und Entsetzen" groß, sagte der Saarbrücker Dechant Benedikt Welter beim Neujahrsempfang des Dekanats im Januar. Die Burbacher Katholiken, so habe er es in Gesprächen vor Ort erlebt, seien aber "mit Sensibilität und Größe mit dieser Situation umgegangen", versicherte der oberste Repräsentant der katholischen Kirche in Saarbrücken.

Dechant Benedikt Welter war es auch, der den Anstoß dazu gegeben hat, dass Klaus-Peter Kohler nun Pastor in Burbach ist. Auf einer Dechantenkonferenz vor gut einem Jahr hatte Welter gefragt, ob denn niemand Interesse habe, sich auf die vakante Stelle in Burbach zu bewerben. Kohler war damals Pfarrer der Seelsorgeeinheit Oberthal/Namborn und Dechant des Dekanats St. Wendel. "Ich war als Dechant immer darauf bedacht, dass beide Pfarrer gehen und ein neuer kommt, wenn aus mehreren Gemeinden Pfarrgemeinschaften mit nur einem Pfarrer gebildet werden", sagt er. Seine Gemeinde war gerade Teil einer Pfarrgemeinschaft geworden, und für Kohler war klar: "Wenn man so etwas sagt, muss man sich auch selbst dran halten."

Und so hat er ein paar Tage überlegt und sich dann in Trier auf die freie Stelle in Burbach beworben. Ja, sagt Kohler, er sei im St. Wendler Land gefragt worden: "Wie kann man nur freiwillig nach Burbach gehen?" Er habe auf diese Frage immer gesagt: "Ich habe keine Vorurteile, da leben Menschen wie überall."

Dass seine Aufgaben in Burbach andere sein werden als auf dem Land, sei ihm klar, sagt der 56-Jährige. Er komme aber nicht mit fertigen Seelsorgekonzepten. Die will er zusammen mit den drei haupt- und den vielen ehrenamtlichen Mitarbeitern entwickeln. Wobei er in Burbach einen Vorteil hat: Durch die Fusion der Pfarreien hat er es nur mit einem Kirchengemeinderat zu tun. In seinem ehemaligen Seelsorgegebiet habe er 14 Gremien gehabt. Das habe Zeit gekostet, Zeit, die er jetzt für die Seelsorge habe.

Seelsorge, die er noch etwa ein Jahr lang von einem ehemaligen Ladenlokal neben der Kirche aus betreibt. Das Pfarrhaus wird umgebaut, ein neues Pfarrheim errichtet. Das soll wie das alte, abgerissene Gemeindezentrum "Volkshaus" heißen.

Der Name soll zeigen, dass die Kirche für alle da sei, nicht nur für die Katholiken, sagt Klaus-Peter Kohler. Das sei Burbacher Normalität.

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