Riegelsberg. "Ab und zu muss man sich etwas Gutes gönnen", sagte Michael Manthey am Freitagabend im Gasthaus Gabriel in Riegelsberg. Manthey ist Vorsitzender des Kulturvereins Riegelsberg, der in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen feiert und zum Jubiläum den Eifelkrimi-Autor Michael Preute alias Jacques Berndorf eingeladen hatte. Das Interesse war riesig.Im "Saal der Vierjahreszeiten" lauschen rund 120 Krimi-Liebhaber der kernig-symphatischen Stimme des 71-jährigen Preute. Sein neues Werk "Mond über der Eifel" steht an diesem Abend im Mittelpunkt. Hierin ermittelt der umtriebige Kommissar Siggi Baumeister im Milieu von Hexenschulen, Satanskult, Hellsehern und Heilern. Preute liest Passagen aus seinem Werk vor, widmet aber auch den Hintergründen viel Raum. Er erzählt detailreich von seinen monatelangen Recherchen in der Esoterik-Szene seiner geliebten Eifel-Heimat. Preute gestattet dem Publikum jedoch nicht nur den Einblick in seine Schreibwerkstatt, sondern auch ins eigene Wesen. Traumata offenbaren sich, seelische Narben, die Preute (als jahrelanger Kriegsbericht-Erstatter in Vietnam und anderen Krisenländern der Erde) zugefügt worden sind: "Man kriegt bei dieser Arbeit ein Gefühl für den Tod, ob man will oder nicht", sagt er. So gesehen sieht der Vorleser seine jahrzehntelange schriftstellerische Beschäftigung mit dem Thema "Gewalt", etwa in den Eifelkrimis, aber nicht nur dort, als "Eigentherapie". Das Publikum ist fasziniert von dieser starken Persönlichkeit, die nicht nur spannend schreibt, sondern auch schnörkellos unterhält.et