Das Mekka für Computer-Künstler

Saarbrücken. Hunderte Computerfans aus vielen Ländern, die sich vier Tage lang austauschen und in Wettbewerben messen: Im Saarbrücker E-Werk findet von Karfreitag bis Ostermontag die dritte "Revision" statt, das laut Veranstaltern weltweit größte Festival für Computerkunst

 Rund 850 Computer-Künstler nahmen 2012 an der Revision teil, diesmal sollen es knapp 1000 werden (hier ein Bild von 2011). Foto: Revision

Rund 850 Computer-Künstler nahmen 2012 an der Revision teil, diesmal sollen es knapp 1000 werden (hier ein Bild von 2011). Foto: Revision

Saarbrücken. Hunderte Computerfans aus vielen Ländern, die sich vier Tage lang austauschen und in Wettbewerben messen: Im Saarbrücker E-Werk findet von Karfreitag bis Ostermontag die dritte "Revision" statt, das laut Veranstaltern weltweit größte Festival für Computerkunst.Preise wie etwa Geldbeträge, Hardware oder Zeitschriften, locken in verschiedenen Disziplinen: So wetteifern Teilnehmer in der Kreation von so genannten "Demos"- im Computer geschaffenen Trickbildern mit Musik und Effekten, die in Echtzeit berechnet werden. Ebenfalls im Wettbewerb vertreten ist der "kleine Bruder" der "Demo": das Intro. "Intros sind im Prinzip das gleiche wie Demos - allerdings unter härteren Bedingungen. Sie dürfen nur 64 oder gar nur vier Kilobyte groß sein. Das ist weniger Platz als ein leeres Worddokument benötigt", schreiben die Veranstalter in einer Pressemitteilung. Wie sind bewegte Bilder mit so geringen Datenmengen möglich? "Da muss man schon in die Trickkiste greifen", erklärt Andreas Schilling. Der 30-Jährige ist einer der Hauptorganisatoren der Revision. "Mit normalen Daten wäre das nicht möglich, aber der Programmcode ist sehr komprimiert." Ursprünglich war die geringe Datenmenge eine unüberwindbare Grenze, inzwischen ist sie ein selbst gewähltes Limit, können moderne Computer doch gigantische Daten verarbeiten.

Auch musikalische Wettbewerbe stehen auf dem Programm. Teilnehmer komponieren am Computer, wobei es verschiedene Kategorien für unterschiedliche Audio-Formate gibt. Die Beiträge werden am Wochenende auf einer großen Leinwand im E-Werk laufen, die Teilnehmer können über ein internes Netzwerk darüber abstimmen. Über die Internetseite wird am Wochenende ein Livestream von der Revision verlinkt.

Auf dem Saarbrücker Computerkunst-Festival tummeln sich gewiefte Programmierer, Grafiker und Musiker, jeder hat seinen eigenen Schwerpunkt. Schilling ist von Beruf Informatiker. "Mit Musik kann ich dagegen gar nicht", sagt der Veranstalter, der auch schon andere Computerkunst-Festivals mitorganisiert hat.

Die meisten Teilnehmer seien in Hotels untergebracht, sagt Schilling. Aber da oft noch bis zur letzten Minute an den IT-Kunstwerken gefeilt werde, bleibe vielen ohnehin nicht allzu viel Zeit zum Schlafen. Seit der Pionierzeit, als die "Demo-Szene" noch in den Kinderschuhen steckte, sei die Szene ein wenig gealtert, so Schilling. Alter hin oder her: Die letztjährige Teilnehmerzahl von rund 850 soll in diesem Jahr gesteigert werden, wie er sagt: "Wir sind optimistisch, dass etwa 1000 Leute kommen." jow

Weitere Infos und Tickets für vier Tage zum Preis von 60 Euro sind im Internet unter www.revision-party.net erhältlich, Karten gibt es aber auch noch vor Ort. Am Ostersonntag bieten die Veranstalter um 13 Uhr eine Führung für Interessierte an.

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