Bebelsheim geht auf Distanz zur Biosphäre

Bebelsheim. "Keine Zukunft für Bebelsheim in dieser Biosphäre" soll zukünftig auf den Ortseingangsschildern des Dorfes zu lesen sein. Das beschloss der Ortsrats einstimmig am Mittwochabend. Damit wollen die Bebelsheimer ihren Protest gegen Bewirtschaftungsverbote in ihrer Gemarkung öffentlich machen. "Wir sind für die Belange der Natur

Bebelsheim. "Keine Zukunft für Bebelsheim in dieser Biosphäre" soll zukünftig auf den Ortseingangsschildern des Dorfes zu lesen sein. Das beschloss der Ortsrats einstimmig am Mittwochabend. Damit wollen die Bebelsheimer ihren Protest gegen Bewirtschaftungsverbote in ihrer Gemarkung öffentlich machen. "Wir sind für die Belange der Natur. Aber das was uns an Auflagen mit den so genannten Natura 2000-Gebieten übergestülpt wurde, enteignet die Bebelsheimer Bürger", begründete Gerhard Theis, Fraktionsvorsitzender der CDU deren Antrag. Die Einschränkungen der Jagd in der Biosphäre machten das Gebiet zudem für Jagdpächter uninteressant, ergänzte Ortsvorsteher Werner Untersteller (CDU). Untersteller: "Ich stehe zu unseren Jagdpächtern, denn von denen bekommt der Ort das Geld für gemeinnützige Projekte". Die Qualität der vorhandenen Natur resultiere aus dem sorgsamen Umgang mit dem Land in der Vergangenheit. Jetzt werde einfach über die Köpfe der Landeigentümer weg entschieden, wie man das richtig zu machen habe. "Wenn ich in einer Streuobstwiese einen neuen Baum dazu pflanzen will, darf ich das nur, wenn das Umweltministerium das vorher gütigerweise genehmigt", wetterte Untersteller weiter. Die Vertreter des Umweltministeriums seien zwar im Ortsrat gewesen, hätten die Bebelsheimer Anliegen aber nicht ernst genommen. Er habe auch kein Verständnis dafür, dass Walter Kemkes, Geschäftsführer des Biosphärenzweckverbands Bliesgau, sich für das Ausweisen der Natura 2000-Gebiete ausgesprochen habe. "Der weiß nicht, dass die Leute hier mit ihrem Land auch tatsächlich verbunden sind", ärgerte sich Untersteller weiter. Beate Lang (CDU) sagte dazu: "Jeder, der Land hat, sollte darüber auch verfügen können." Lang wies darauf hin, dass man vor zehn Jahren mit viel Geld und Engagement einen Dorfentwicklungsplan aufgestellt habe. Diese Arbeit sei jetzt auch einfach weggewischt. "Und dann müssen wir uns von Menschen, die mit Bussen aus St. Ingbert hergefahren werden, unter dem Stichwort Biosphäre besichtigen lassen", schimpfte Untersteller. Von der Biosphäre habe man keinen Vorteil. Im Gegenteil, Bebelsheim bekomme vorgeschrieben, was es zu tun und zu lassen habe und habe keinen eigenen Handlungsspielraum mehr. "Wir wollen mit den Schildern klar machen, dass man so mit uns nicht umgehen kann", so der Ortsvorsteher. roel

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