Wer am vergangenen Mittwoch kurz vor 15 Uhr den Völklinger Adolph-Kolping-Platz betrat, dem schlugen übermütiges Geschrei und vergnügtes Lachen entgegen. Kein Wunder, waren doch über 170 Kinder gemeinsam mit ihren Eltern dorthin gekommen, um sich das Puppenspiel "Hotzenplotz macht wieder Ärger" anzuschauen. Das Interesse an einem weiteren Teil von der Reihe "Klamauk unterm Schirm" war so groß, dass keines der kleinen Stühlchen mehr frei war. Daher verfolgten einige Kinder das Geschehen vor dem mobilen Puppentheater von den Schultern ihres Vaters oder den Armen ihrer Mutter aus.

Der Geräuschpegel sank merklich, als eine Klingel ertönte und den Beginn der Vorstellung ankündigte, woraufhin die Kleinen mit leuchtenden Augen gespannt auf den roten Vorhang blickten. Lange mussten sie nicht still sein. Kaum war das Kasperle erschienen, animierte es die Kinder dazu, mit ihm gemeinsam "Tri-tra-trullala, Kasperle ist wieder da" zu singen und im Takt zu klatschen, was bei den Knirpsen auf Begeisterung stieß.

Interaktive Handlung

Überhaupt war Gabi Kussanis Inszenierung der Räubergeschichte sehr interaktiv und bezog die Zuschauer immer wieder in die Handlung ein. Langeweile kam so natürlich überhaupt keine auf. Wann immer eine der Figuren eine Frage an sie richtete (zum Beispiel "Wo ist die Großmutter?"), gaben die Kleinen lautstark die Antwort preis.

Und da Hunderte Augen besser sind als vier, nahmen das Kasperle und sein Freund Seppel ihr junges Publikum mit auf die Jagd nach dem Räuber Hotzenplotz. Denn der gemeine Halunke hatte den beiden einen Sack voller Äpfel gestohlen, ohne den die Großmutter keine leckeren Speisen wie Apfelpfannkuchen, Apfelgelee oder Apfelkuchen zaubern kann. Das konnten sie natürlich nicht auf sich sitzen lassen. Dank der aktiven Mithilfe der kleinen Zuschauer erfuhr das Kasperle von der Schwachstelle des Räuberhauptmanns. Und so gelang es ihm schließlich, dem Schurken eine Falle zu stellen, was von den Kindern mit Beifallklatschen honoriert wurde.

Das Puppentheater hat den jungen Gästen sichtlich gefallen. Besonders toll fanden sie es, helfen zu dürfen und nicht still sitzen zu müssen. "Das war schön", meint der fünfjährige Paul, der zur Sicherheit noch einmal um die Ecke der Puppenkiste spitzt - nicht, dass der Räuber Hotzenplotz entwischt ist und nun in Völklingen sein Unwesen treibt.