Rattenplage und baufällige Häuser

Völklingen · Wann tut sich endlich was beim Wiederaufbau in Fürstenhausen? Was geschieht gegen die Verkehrsbelastung in Geislautern? Und wie kriegt man die Rattenplage in der Innenstadt in Griff? Stadtratsmitglieder haben vor der Ferienpause der Verwaltung eine Reihe drängender Fragen hinterlassen.

 Der Plan für Fürstenhausens neue Ortsmitte, wie ihn Architekt Willi Latz (links) und Michael Zimmer vom Völklinger Bauamt im Juni 2010 vor dem Sportplatz vorstellten, ist inzwischen überholt. Dieser setzte voraus, dass der Platz verlegt wird, doch der wird nun an alter Stelle saniert. Unmittelbar nach der Sommerpause will die Stadtverwaltung einen neuen Entwurf vorlegen. Foto: Becker & Bredel

Der Plan für Fürstenhausens neue Ortsmitte, wie ihn Architekt Willi Latz (links) und Michael Zimmer vom Völklinger Bauamt im Juni 2010 vor dem Sportplatz vorstellten, ist inzwischen überholt. Dieser setzte voraus, dass der Platz verlegt wird, doch der wird nun an alter Stelle saniert. Unmittelbar nach der Sommerpause will die Stadtverwaltung einen neuen Entwurf vorlegen. Foto: Becker & Bredel

Foto: Becker & Bredel

Wenn der Völklinger Ratsausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt tagt, blicken die Mitglieder regelrecht in alle Winkel. So auch in die Ritzen am Kolpingplatz, wo laut Berthold Annel (Freie Wähler ) "eine ganze Rattenfamilie siedelt". Wobei Paul Ganster (Linke) auch schon "ganze Horden grauer Schatten" in der unteren Poststraße und rund um Kaufhof-Ruine und Alte Schulstraße gesichtet haben will. Das ist jedenfalls ein Fall fürs Notizbuch der Verwaltung, in der Sitzung angeführt von Bürgermeister Wolfgang Bintz (CDU ). Wie auch die bröckelig wirkende Fassade am Leerstand in der Poststraße 14, die, wie Brunhilde Folz (SPD ) anmerkt, weiterhin nur "dürftig" durch einen Baustellenzaun gesichert sei. Während Klaus Schaefer (CDU ) die Aufmerksamkeit aufs Gelände des ehemaligen Kleintierzuchtvereins in Fürstenhausen lenkt. "Da ist alles baufällig. Und da spielen Kinder", warnt Schäfer. Darum soll sich nun die Untere Bauaufsichtsbehörde (UBA) im Rathaus kümmern.
"Nach der Sommerpause"

 Arbeiter Ende Juni bei der Reparatur am Brunnen am Kolpingplatz: Nun soll zunächst ein Probelauf folgen. Foto: Jenal

Arbeiter Ende Juni bei der Reparatur am Brunnen am Kolpingplatz: Nun soll zunächst ein Probelauf folgen. Foto: Jenal

Foto: Jenal
 Das Haus Nummer 14 in der Völklinger Poststraße gilt nach wie vor bei Politikern als Gefahrenpunkt. Foto: Jenal

Das Haus Nummer 14 in der Völklinger Poststraße gilt nach wie vor bei Politikern als Gefahrenpunkt. Foto: Jenal

Foto: Jenal
 Fast kein Durchkommen: Zumindest diese Passage an der Hauptstraße in Geislautern wollte Landesbetrieb für Straßenbau (LfS) mit einem Fußgängerüberweg samt Ampel entschärfen, aber bisher blieb es bei der Ankündigung. Foto: Jenal

Fast kein Durchkommen: Zumindest diese Passage an der Hauptstraße in Geislautern wollte Landesbetrieb für Straßenbau (LfS) mit einem Fußgängerüberweg samt Ampel entschärfen, aber bisher blieb es bei der Ankündigung. Foto: Jenal

Foto: Jenal

Der Blick geht dann weiter auf ganz Fürstenhausen, genauer gesagt das erhoffte neue Dorfzentrum. In der ersten Sitzung des Stadtrates nach der Sommerpause werde hierzu ein neuer Bebauungsplanentwurf vorgestellt, sagt der zuständige Fachbereichsleiter im Rathaus, Heinz Beck. Und am 1. März 2015 sollten die Bagger am stark bergbaugeschädigten Sportplatz anrücken. Die Anlage, die ursprünglich verlegt werden sollte, soll nun an alter Stelle grundsaniert werden. Brunhilde Folz fragte auch nach, wann es ernsthaft an die Neugestaltung des Umfelds der evangelischen Versöhnungskirche in der City gehe. Voraussichtlich im Oktober, meinte Heinz Beck. Immerhin sind inzwischen zwei Häuser abgerissen worden, die die Sicht auf dieses Baudenkmal störten.

Wie die Bergbauschäden in Fürstenhausen hat sich auch die Verkehrssituation in der Ortsdurchfahrt Geislautern zum Dauerbrenner entwickelt. Ein zuletzt vom Landesbetrieb für Straßenbau (LfS) beauftragte Gutachter fühlte sich hier nach eigenen Angaben "zeitweise wie an der Autobahn", aber eine Umgehungsstraße steht in den Sternen. Die SPD regte nun an, zusätzliche Parkplätze an der Hauptstraße zu schaffen. Mit diesem Thema und auch dem gesamten Geislauterner Problem soll sich nun ein Unterausschuss "Verkehr" des Stadtrates beschäftigen.

Offen bleibt auch die Frage, warum Brunnen in Völklingen so häufig nicht sprudeln. Berühmt-berüchtigt ist hier vor allem die Anlage am Kolpingplatz, die wegen immensen Wasserverbrauches stillgelegt wurde. Inzwischen hat eine Firma für einen Betrag "in unterer fünfstelliger Höhe" (Rainer Scheidhauer, Bauverwaltung) die Abflüsse erneuert. Nun steht ein mehrtägiger Probelauf bevor, um zu testen, ob jetzt der Wasserkreislauf wie erwünscht funktioniert.

Bleibt abzuwarten, was die Stadtverwaltung sonst noch an Ergebnissen vorzuweisen hat. Und ob man auch wieder etwas vom City-Center-Projekt an Stelle des Ex-Kaufhofs hört. Der Stadtrat hatte im vergangenen März dem Investor die Frist für den Baubeginn bis zum Jahresende verlängert.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort