Radeln mit Irrrungen und Wirrungen

Ludweiler · Fachleute sehen noch keine überzeugende Lösung am Ludweiler Ortsausgang in Richtung Lauterbach.

 Experten und Kommunalpolitiker beim Testlaufen entlang der Landstraße am Ortsausgang Ludweiler. Foto: Andreas Lang

Experten und Kommunalpolitiker beim Testlaufen entlang der Landstraße am Ortsausgang Ludweiler. Foto: Andreas Lang

Foto: Andreas Lang

Schwierig bis unmöglich wird es, in Richtung Lauterbach fahrende Radler auf Höhe des Ludweiler Ortsausgangs sicher über die Straße zu bringen. Das ist das Ergebnis eines gemeinsamen Ortstermins mit dem Ortsrat, dem Stadtratsausschuss für Stadtentwicklung, Vertretern der Verwaltung, des Ordnungsamtes und des Landesbetriebes für Straßenbau (LfS).

Gemäß der Straßenverkehrsordnung müssten die Radler die viel befahrene Straße überqueren. Das stellt Bürgermeister Wolfgang Bintz (CDU) fest. Er beruft sich auf das entsprechende Gebotsschild auf der Straßenseite des Sportplatzes, das einen kombinierten Fußgänger- und Radweg kennzeichnet, der von einer Leitplanke von der Straße abgegrenzt ist. Doch auch sichere und routinierte Pedaleure fürchten sich davor. So wie Hans Holderbaum: "Das ist hier wirklich sehr gefährlich."

Dass die Straße hier eine sanfte Rechtskurve beschreibt und so nur gut 100 Meter weit einsehbar ist, ginge ja vielleicht noch. Wie sich die Kommunalpolitiker vor Ort überzeugen können, hält sich hier am Ortsausgang aber kaum ein Autofahrer an die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit von 50 Stundenkilometern.

"Wenn da einer richtig schnell entgegenkommt, habe ich keine Chance", so Holderbaum, der sich an dieser brenzligen Stelle deshalb eine Querungshilfe wünscht: Eine Insel, an der sich Fußgänger und Radfahrer darauf vorbereiten können, die zweite Straßenhälfte zu überqueren. Sie würde außerdem die Fahrbahn schmaler machen und den Autoverkehr verlangsamen. Daraus wird aber wohl nichts, weil viel zu wenig Platz da ist. "Eine solche Querungshilfe müsste ja mindestens zweieinhalb Meter breit sein, damit sich Fahrradfahrer beim Überquerungsvorgang sicher darauf aufhalten können", so der stellvertretende LfS-Direktor Werner Nauerz. "Nicht unbedingt", wirft Holderbaum ein und verweist auf eine Möglichkeit, die im Blieskasteler Raum beliebt sei. Die Radfahrer würden dabei so auf die Querungshilfe geleitet, dass sie weiter längs zur Fahrbahn stünden, ehe sie die zweite Straßenhälfte überqueren. Diese müssten nicht so breit sein. Doch auch dafür ist wohl zu wenig Platz.

Außerdem mag Nauerz viele kleinteilige Lösungen nicht. Er fordert ein Konzept für den gesamten Bereich. Wenigstens konnte er Folgendes aufklären: Holderbaums Kollege im Völklinger Sicherheitsbeirat, Werner Michaltzik, gleichzeitig Vorsitzender des Beirates, wollte wissen: "Wir haben hier eine Sportanlage mit mehreren Sportplätzen, eine Reitanlage, eine Bushaltestelle und eine Jugendherberge und das alles außerhalb der Ortsgrenze." Denn das Ortsausgangsschild steht rund 200 Meter Richtung Ludweiler Ortskern. Nauerz weiß, dass sich die beteiligten Behörden irgendwann einmal auf diese Stelle geeinigt hätten. Als LfS-Vertreter würde er das Schild liebend gerne in Richtung Lauterbach versetzen. Dann würde auf diesen Metern nämlich auch die Zuständigkeit in Sachen Straßenerhaltung und Verkehrssicherheit wechseln, und das geht ins Geld. Zurück zur Fahrradproblematik. Für weitere Enge sorgen im Bereich des Eingangs zum Sportplatz die Haltebucht der Bushaltestelle und, dass während des Spiel- und Trainingsbetriebes der Rad- und Fußgängerweg oft mit parkenden Autos zugestellt ist. "Die sollten aber auf dem Parkplatz hinter dem Sportplatz stehen", so Bintz. Der liegt zwar nur wenige Gehminuten von der Sportanlage entfernt, wird aber dennoch nicht gut angenommen. Vielleicht aber auch nur deshalb, weil er nur sehr dezent ausgeschildert ist.

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