Linke: Es ging ums Amt des Bürgermeisters
Völklingen · Mit den jüngst bekannt gewordenen Details um den Dienstvertrag von Jochen Dahm, des ehemaligen Stadtwerke-Geschäftsführers, werde "ein neues Stück des Puzzles der Lorig-Dahm-Scherschel-Connection" offenbar: Das erklärt Paul Ganster für die Völklinger Linken-Fraktion. Der Vertrag sei 2008 ohne juristische Gegenprüfung und "ohne dem Aufsichtsrat im Wortlaut vorgelegt zu werden" durchgewinkt worden und dann von Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU) als Vertreter des Gesellschafters, also der Stadt Völklingen, unterzeichnet worden. Das, meint Ganster, zeige, um was es bei der Amtseinsetzung Dahms - erst als zweiter, dann als alleiniger Geschäftsführer der Stadtwerke - gegangen sei: Man habe "noch schnell vor den damals anstehenden Wahlen die Wahl eines CDU-Bürgermeisters" vollziehen wollen, bevor im folgenden Jahr die absolute Mehrheit verloren ging. Dahms fehlende Qualifikation, so Ganster, habe keine Rolle gespielt.
Zum Hintergrund: Jochen Dahm (CDU), seit 2003 Völklinger Bürgermeister, wechselte 2008 zu den Stadtwerken, als zweiter Geschäftsführer neben Michael Altpeter. Begründet wurde die Einsetzung eines zweiten Chefs seinerzeit von Lorig, von Gerhard Scherschel, damals Vorsitzender der CDU-Stadtratsfraktion, aber auch von Altpeter damit, dass die Erweiterung der Stadtwerke-Geschäftsfelder - vom Parkhotel über Gewerbeansiedlung bis hin zur Fischzucht - zumindest übergangsweise eine Verstärkung der Stadtwerke-Führung erfordere. Als Dahms Nachfolger im Bürgermeisteramt wählte der Stadtrat, seinerzeit noch mit absoluter CDU-Mehrheit, dann Wolfgang Bintz (CDU).
Auch wenn es nun erste Signale gebe, dass Lorig einen Teil der Verantwortung übernehmen wolle, solle er schnell seine Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender niederlegen, fordert Ganster. Sollte der OB hier nicht selbst handeln, so müssten Aufsichtsräte und der Stadtrat aktiv werden.
