Hier sind die Menschen nett und freundlich

Ob der Stadtteil wohl Chancen hat, bei der Fotoaktion der Saarbrücker Zeitung zu gewinnen? "Dabei sein ist wichtiger als der Sieg", versichert Ortsratsmitglied Hermann Chandoni am Fußballplatz. Trotzdem wurde ordentlich die Werbetrommel gerührt, rund 40 gut gelaunte Bewohner der Hermann-Röchling-Höhe lassen sich bei schönstem Sommerwetter vom Fotografen ablichten

Ob der Stadtteil wohl Chancen hat, bei der Fotoaktion der Saarbrücker Zeitung zu gewinnen? "Dabei sein ist wichtiger als der Sieg", versichert Ortsratsmitglied Hermann Chandoni am Fußballplatz. Trotzdem wurde ordentlich die Werbetrommel gerührt, rund 40 gut gelaunte Bewohner der Hermann-Röchling-Höhe lassen sich bei schönstem Sommerwetter vom Fotografen ablichten. Auch Oberbürgermeister Klaus Lorig lebt in dem Stadtteil, bei der außergewöhnlichen Bürgerversammlung ist der Verwaltungschef mit von der Partie."Die Menschen sind nett und freundlich", sagt Hermann Chandoni. Und weil man sich auf der Hermann-Röchling-Höhe kennt und schätzt, geht man auch nach dem Fotoshooting nicht direkt wieder nach Hause. Die Bewohner suchen sich ein schattiges Plätzchen und unterhalten sich weiter.

"Der Zusammenhalt ist toll, jeder kennt jeden", schwärmt Heike Stelmaszyk. Wenn sie über die Straße geht, so ihre Erfahrung, trifft sie immer jemanden zum Plaudern. Stelmaszyk lebt seit 1984 auf der Hermann-Röchling-Höhe. Sie liebt den schönen, kleinen, ruhigen Ort mit Wald rundherum: "Herrlich!"

Die Infrastruktur des Stadtteils ist weitgehend noch intakt. Grundschule und Kindergarten sind vor Ort, es gibt mehrere Geschäfte, das Vereinsleben funktioniert. Die Bürger feiern gerne: beim Pfarrfest von St. Konrad, auf dem Weihnachtsmarkt des Hobby- und Freizeitclubs, beim Erntedankfest des Obst- und Gartenbauvereins oder bei der Playback-Show des Sportvereins. Im kommenden Jahr wird, mit etwas Verspätung, die 75-Jahr-Feier der Hermann-Röchling-Höhe über die Bühne gehen.

1956 beschloss der Völklinger Stadtrat, die vorherige "Bouser Höhe" nach Hermann Röchling, dem ein Jahr zuvor verstorbenen ehemaligen Besitzer der damaligen Völklinger Hütte, umzubenennen. Der Industrielle hatte in den 1930er Jahren den Bau dieses Völklinger Stadtteils initiiert; er wollte die Stammarbeiter der Hütte auf Dauer an sein Unternehmen binden, indem er ihnen großzügige Hilfe zum Eigenheimbau gewährte. 1937 begannen die Arbeiten, größtenteils in Eigenleistung und nach der Schicht. Schon nach zwei Jahren waren die ersten 128 Häuser fertig gestellt, jeweils zweigeschossig mit Garten. Nach dem Krieg wurde der Ort immer mehr allgemein besiedelt.

Die Bewohner genießen das Leben in ihrem ruhigen, mitten im Wald gelegenen Ort. Überragt wird die Hermann-Röchling-Höhe von der katholischen Kirche St. Konrad, sie ist weit über das Saartal sichtbar.

In jüngster Zeit erregte der Stadtteil wegen der Diskussion um den Namen Hermann-Röchling-Höhe weit über die Ortsgrenzen hinaus Aufmerksamkeit. Im Juni hat der Völklinger Stadtrat entschieden, dass der Stadtteil zumindest auf absehbare Zeit nicht umbenannt wird. Die Entscheidung soll einer Bürgerbefragung vorbehalten bleiben.

"Der Zusammenhalt ist toll, jeder

kennt jeden."

Heike Stelmaszyk, Bewohnerin der Hermann-Röchling-Höhe

Auf einen Blick

Die Hermann-Röchling-Höhe ist - nach Fenne - der zweitkleinste Völklinger Stadtteil, jedenfalls von den Einwohnerzahlen her. Dort leben aktuell 1320 Menschen; davon sind 689 Frauen, 631 Männer. 31 Einwohner der Hermann-Röchling-Höhe haben einen ausländischen Pass, das sind 2,3 Prozent der Stadtteil-Bevölkerung. red

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