Hier ziehen Vereine und Geschäftsleute an einem Strang

Wehrden · Zum Fototermin der Saarbrücker Zeitung hat die Interessengemeinschaft (IG) Wehrdener Bürger und Vereine den Handwerker- und Vereinsbaum noch mal richtig rausgeputzt. Picobello präsentiert sich das schmucke Gelände an der Ecke Schaffhauser Straße/Zum Rauenhübel.

Zum Fototermin der Saarbrücker Zeitung hat die Interessengemeinschaft (IG) Wehrdener Bürger und Vereine den Handwerker- und Vereinsbaum noch mal richtig rausgeputzt. Picobello präsentiert sich das schmucke Gelände an der Ecke Schaffhauser Straße/Zum Rauenhübel. Der 17 Meter hohe Stahlmast mit seinen 28 Schildern symbolisiert nicht nur das starke Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen Vereinen und Geschäftsleuten, er ist auch ein Zeichen des Wir-Gefühls der Wehrdener Bevölkerung.IG-Chef Manfred Becker hat in den letzten Tagen kräftig die Werbetrommel gerührt. Mit Erfolg: Rund 80 gut gelaunte Bürger versammeln sich bei schönstem Sommerwetter zum Gruppenbild. Die Freiwillige Feuerwehr ist mit von der Partie, der Nachwuchs des SV Wehrden kommt im Fußball-Trikot, einige Bürger tragen Firmen-T-Shirts.

"Mit der Resonanz bin ich sehr zufrieden", freut sich Organisator Manfred Becker. Die Wehrdener hätten auch schon einen Verwendungszweck für die ausgelobten 300 Euro. Das Geld würden sie einer gemeinnützigen Organisation spenden, die sich für krebskranke Kinder engagiert. Aber der Sieg ist nicht Pflicht. "Wenn jemand anderes gewinnt, gönnen wir es ihm von Herzen", versichert Becker.

Der Stadtteil verfügt nicht nur über gut funktionierende Vereine. Eine Grundschule, zwei Kindergärten und ein Gewerbegebiet sind weitere Pfunde, mit denen er wuchern kann. Nach der Stadtmitte und Ludweiler ist Wehrden mit rund 5000 Einwohnern der drittgrößte Stadtteil Völklingens.

Mit dem Aufschwung der Hütte und des Bergbaus im 20. Jahrhundert breitete sich das Dorf vom Ortskern die Schaffhauser Straße hinauf aus. Das Erlöschen der Hochöfen im Jahr 1986 traf den Stadtteil hart. Doch durch Förderprogramme und das Engagement der Bevölkerung wird der Ortskern zunehmend attraktiver.

Die moderne Kulturhalle, 2005 eröffnet, ist ein beliebter Veranstaltungsort; an der elegant gestalteten Schiffsanlegestelle geht im Sommer das Saarfest über die Bühne. Das bunte Treiben mit den Drachenbootrennen zieht jedes Jahr mehrere zehntausend Besucher an. Beliebt ist auch der Radweg, der die Biker entlang der Saar Richtung Saarbrücken und Saarlouis führt. Zurzeit gestaltet die Stadt Völklingen das Umfeld der Kulturhalle neu; Pläne für einen Dorfplatz wurden bereits öffentlich diskutiert.

Die Wehrdener Bürger können nicht nur Feste organisieren, sondern auch feste feiern. Nach dem erfolgreichen Foto-Shooting spendiert Manfred Becker eine Runde original Wehrdener Handwerker- und Vereinsschnaps. Der Stahlbaum, der auch vom Etikett der Flaschen grüßt, ist übrigens nicht das einzige Bauwerk, das in Wehrden neben den Kirchtürmen in den Himmel ragt. Seit dem vergangenen Jahr steht in dem Stadtteil das erste Minarett auf einer Moschee im Saarland. "Wenn jemand anderes gewinnt, gönnen wir es ihm von Herzen."

Manfred Becker (IG Wehrden)

Auf einen Blick

In Wehrden leben derzeit 5048 Menschen, 2563 Frauen, 2485 Männer. 748 Wehrdener haben einen ausländischen Pass, das sind knapp 15 Prozent der Stadtteil-Einwohner. Bei den ausländischen Wehrdenern stehen übrigens 423 Männer 325 Frauen gegenüber. Die klare männliche Mehrheit ist wohl ein Überbleibsel aus früheren "Gastarbeiter"-Tagen, ebenso wie die Nationalitäten-Mischung: Die Italiener stellen die stärkste Ausländer-Gruppe. Wehrden ist auch Sitz des Vereins Baris, der seit Jahrzehnten für die Integration arbeitet, und der Kinder-Kreativschule Kassiopeia. red

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort