Kommentar Eins nach dem anderen – aber das bitte zügig
Reiches industriekulturelles Erbe ist dem Saarland zugefallen. Doch die Schätze, die dieses Erbe birgt, sind noch längst nicht gehoben, vielfach nicht einmal entdeckt. Das Land tat und tut sich damit schwer.
Der Umgang mit Industriekultur ließ sich über Jahre am besten mit einem spöttischen Spruch beschreiben: „Wie schnell ist nichts passiert!“
Nun hat die Zuständigkeit gewechselt. Statt des Wirtschaftsressorts trägt das Kulturministerium Verantwortung fürs Thema. Minister Ulrich Commerçon (SPD) dämpft freilich hoch fliegende Erwartungen. Man könne nicht alles sofort angehen, sagt er, müsse Schritt für Schritt vorangehen. Aber – verkehrte Welt – ausgerechnet der Mahner zur Langsamkeit drückt beim Bergbau-Standort Velsen aufs Gaspedal. Zwar ist dort die Lage kompliziert, unter anderem durch die verwickelten Eigentumsverhältnisse. Doch bis Jahresende soll eine Lösung her, dann soll dort eine neue, zukunftsträchtige Struktur stehen.
Ein konkreter Termin. Dazu die Ansage, das Land werde sich finanziell engagieren. Die ist zwar noch nicht konkret – dennoch: Alles in allem sind das neue Töne. Gegen ein Schritt-für-Schritt-Vorgehen ist nichts einzuwenden, wenn denn die Gangart zügig ist.