Der erste Schritt ist gemacht

Berlin/Saarbrücken · Die saarländischen Schwimmer haben bei der deutschen Meisterschaft in Berlin fünf Medaillen gewonnen. Annika Bruhn, Marlene Hüther und Christoph Fildebrandt setzten auch Ausrufezeichen in Richtung WM.

 Die Schnellsten über 100 Meter Freistil (v. l.): Saar-Schwimmer Christoph Fildebrandt, Paul Biedermann und Marco Di Carli. Foto: Eibner

Die Schnellsten über 100 Meter Freistil (v. l.): Saar-Schwimmer Christoph Fildebrandt, Paul Biedermann und Marco Di Carli. Foto: Eibner

Foto: Eibner

Der erste Blick der Schwimmerinnen und Schwimmer geht auch bei den deutschen Meisterschaften nach dem Anschlag immer zuerst nach oben, zur Anzeigetafel. Weil sie es kaum erwarten können: Ob es für das Treppchen gereicht hat, fühlen die meisten Athleten. Die Kontrolle gilt aber ihrer Zeit - ob sich die Arbeit der vergangenen Monate, Wochen und Tage gelohnt hat - und die Norm für die WM im russischen Kazan erfüllt ist.

Und da hätten sich die Athleten des Saarländischen Schwimm-Bundes (SSB) nicht besser präsentieren können. Jetzt, wo es zählt, wo man sich - die Olympischen Spiele 2016 im Hinterkopf - für den letzten großen internationalen Test qualifizieren will, sollte alles wie am Schnürchen laufen. Nach dem Sieg der 4x200 Meter-Freistilstaffel der SSB-Frauen um Marlene Hüther, Annika Bruhn, Antonia Massone und Sarah Bosslet in deutschen Rekord (8:07,89 Minuten) sicherte sich Bruhn am Samstag in Berlin den Titel über die 100 Meter Freistil (54,87 Sekunden) und knackte mühelos die Norm für die WM (55,57). Gestern legte sie nach und siegte über die 200 Meter Freistil in 1:58,55 Minuten. Auch hier war die WM-Norm von 1:59,86 Minuten kein Problem. Die unterbot auch die Drittplatzierte Marlene Hüther in 1:59,14 Minuten. Es war die zweite Bronzemedaille für das 17 Jahre alte Talent der SSG Saar Max Ritter nach den 200 Meter Lagen.

Auch für SSB-Athlet Christoph Fildebrandt muss es eine Erlösung gewesen sein, nach der Silbermedaille über die 100 Meter Freistil auch genau die Normzeit für die WM hinter seinem Namen zu sehen: Eine Punktlandung in 49,68 Sekunden und das große Ziel, an diesem wichtigen Tag der Schnellste in Deutschland zu sein - hinter Weltrekordhalter Paul Biedermann , der wie seine Kollegen des Eliteteams des Deutschen Schwimm-Verbandes Marco Koch und Steffen Deibler für die WM gesetzt ist.

Biedermann beseitigte gestern Zweifel an seiner Form. Er schwamm über die 200 Meter Weltjahresbestzeit in 1:45,60 Minuten, Fildebrandt wurde in 1:48,69 Minuten Sechster. "Das Rennen war voll gut", sagte Biedermann. Wenig später sorgte auch der lange Zeit ebenfalls schwächelnde Vize-Weltmeister Marco Koch mit seinem Triumph über 200 Meter Brust (2:09,72 Minuten) und Rang drei in der Weltrangliste für Erleichterung. "Zeit okay, Titel verteidigt - alles gut", sagte der Europameister zufrieden.

Die deutschen Schwimmer bestätigten den leichten Aufwärtstrend mit 26 WM-Normerfüllern. "Insgesamt bin ich sehr zufrieden", sagte Bundestrainer Henning Lambertz: "Es gibt einige Strecken, auf denen wir den Kopf ganz gut aus dem Wasser stecken." Für gute Laune sorgte vor allem eine Welle neuer Hoffnungsträger, allen voran Florian Vogel. Der 20-Jährige trat zuerst das Biedermann-Erbe über 400 Meter Freistil an, dann siegte er auch über die doppelte Distanz. Neben Vogel sorgte auch Isabelle Härle über 1500 Metzer Freistil mit der weltweit zweitbesten Zeit 2015 für Aufsehen. Jacob Heidtmann glänzte über 400 Meter Lagen ebenfalls mit Platz zwei der Weltrangliste.

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