„Der Geist ist willig . . .“

Völklingen · Gute Vorsätze wirken umso besser, wenn man sie öffentlich macht. Das weiß zum Beispiel auch Sigrid Dingert, die im neuen Jahr endlich mit dem Rauchen aufhören will. Wir haben uns umgehört, was sich Völklinger sonst vornehmen.

 Bleibt standhaft in seinem Geschäft in der Völklinger Karl-Janssen-Straße: Juwelier und Uhrmacher Wulf Scheffel mit seiner Standuhr, die bereits 200 Jahre alt ist. Foto: Becker & Bredel

Bleibt standhaft in seinem Geschäft in der Völklinger Karl-Janssen-Straße: Juwelier und Uhrmacher Wulf Scheffel mit seiner Standuhr, die bereits 200 Jahre alt ist. Foto: Becker & Bredel

Foto: Becker & Bredel
 Bastian Vogel zeigt's auch mit seinem Tattoo: Er ist „Im Herzen Friseur“. Foto: Becker & Bredel

Bastian Vogel zeigt's auch mit seinem Tattoo: Er ist „Im Herzen Friseur“. Foto: Becker & Bredel

Foto: Becker & Bredel

Die goldene Standuhr des Völklinger Juweliers Wulf Scheffel ist schon 200 Jahre alt. Dennoch hat sie in der Silvesternacht zuverlässig um 12 Uhr geschlagen. In dieser Sekunde haben sich viele Menschen wieder etwas für das neue Jahr vorgenommen, und wir haben uns erkundigt.

Scheffel ist mit 70 Jahren noch immer selbst in seinem Völklinger Geschäft. Seit 40 Jahren steht er hinter der Theke und will es weiterhin tun: "Ich nehme mir vor, weiterzuarbeiten, solange ich gesund bin und es mir Spaß macht", sagt er. Für 2015 wünscht er sich mehr Kunden in Völklingen . Die Stadt habe mit der Debatte um die Fischzucht einen enormen Imageschaden erlitten, den er am Umsatz spüre. Andererseits gebe es im Warndt keinen Uhrmacher mehr, sein Einzugsbereich sei daher groß. "Etwas mehr Urlaub wär auch schön", sagt er.

Claudia Britten aus Völklingen hält nichts von Silvestervorsätzen: "Gute Vorsätze sollte man das ganze Jahr haben, nur an Silvester sind diese schnell vergessen", sagt sie und fügt hinzu, dass sie sich etwas mehr Gesundheit wünsche und ansonsten alles bleiben könne, wie es sei.

Sigrid Dingert würde gern noch einmal mit dem Rauchen aufhören. "Jetzt steht es in der Zeitung, und ich werde es nochmal versuchen. Ich weiß aber, dass es schwer ist, denn ich hatte es schon einmal geschafft und bin rückfällig geworden." Jetzt ist ihr Vorhaben öffentlich, alle Bekannten können und sollen sie ermuntern.

Monika Barth will an ihren Kilos arbeiten. "Das ist mein ganz großer Vorsatz", sagt sie. "Ich werde versuchen, eisern zu sein. Der Geist ist willig, nur das Fleisch ist oft schwach", erklärt sie.

Bianca Dingert hat ihren Job im Mittelpunkt: "Ich will meine momentan sehr erfolgreiche Ausbildung zur Sozialversicherungs-Fachangestellten zu Ende bringen. Es läuft super bei der Bundesknappschaft", sagt sie. Zuvor hatte sie Zahnarzthelferin gelernt, nun sattelt sie um. 2015 startet die Endphase der Ausbildung, da wolle sie gut abschneiden.

Bastian Vogel hat ebenfalls Berufliches im Visier. Der Völklinger Friseur ist nach eigenen Angaben "im Herzen Friseur" und hat sich diesen Slogan mit Kamm und Schere sogar auf den Unterarm tätowieren lassen. "Ich will 2015 noch mehr arbeiten, weil es mir einfach Spaß macht", sagt der junge Mann. Und das sei nicht gelogen.

Hans Brutscher will sich mehr bewegen. "Ich werde Spaziergänge und Nordic-Walking-Touren machen. Dazu habe ich bevorzugte Wege in Bous", meint der Pensionär. "Wenn ich ehrlich bin, setzte ich aber nur einen Teil meiner Vorsätze um. Richtig konsequent war ich einmal. Vor 25 Jahren habe ich einen Bekannten an Lungenkrebs sterben sehen und von einem auf den anderen Tag mit dem Rauchen aufgehört - bis heute. Dabei hatte ich damals drei Päckchen am Tag geraucht. Aber ohne den Schock wäre es schwer gewesen", weiß auch er.

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