Hier keimt wieder Hoffnung

Sulzbach · Geschockt und traurig waren die Anwohner der Straße ,,Am Wäldchen“, als sämtliche Eschen gefällt werden mussten. Die Bäume waen krank und stellten eine Gefahr für Leib und Leben dar. Nun aber forstet die Stadt in der Straße wieder auf. Eine kleine Winterlinde machte am Sonntag den Anfang.

 Der Anfang in der Straße ,,Am Wäldchen” ist gemacht. Hier freuten sich die Anwohner gestern über eine neue kleine Winterlinde als Zeichen der Hoffnung auf großflächig sprießendes Grün. Foto: Iris Maurer

Der Anfang in der Straße ,,Am Wäldchen” ist gemacht. Hier freuten sich die Anwohner gestern über eine neue kleine Winterlinde als Zeichen der Hoffnung auf großflächig sprießendes Grün. Foto: Iris Maurer

Foto: Iris Maurer

Recht kühl blies der Wind am gestrigen Sonntag in der Straße "Am Wäldchen" in Sulzbach . Das hielt die Anwohner aber nicht davon ab, auf die Straße zu gehen und sich um ein noch kleines, dünnes Bäumchen zu versammeln. Über 50 Anwohner und sogar Menschen, die eigentlich schon seit 15 Jahren nicht mehr in der Gegend wohnen kamen zusammen, um gemeinsam mit Bürgermeister Michael Adam eine Winterlinde zu pflanzen. Ein Baum, der für die Anwohner der Straße am Wäldchen einen großen symbolischen Wert hat.

"Das ist ein sehr emotionaler Moment für mich", sagt Manfred Rimbach, "es ist ganz viel wert, dass hier nochmal neu gepflanzt wird."

81 Bäume mussten in der Straße "Am Wäldchen" im letzten Jahr aus Sicherheitsgründen gefällt werden (wir berichteten). Für die Bewohner ein gewaltiger Schock. "Das war schrecklich. 60 Jahre habe ich hier mit den Bäumen gelebt", erzählt Rimbach, "das ist schlimm, wenn so ein Baum, den man ewig kennt, gefällt wird."

Auch anderen Anwohnern erging es da nicht anders. Jedes stolze Gewächs Baum, das der Motorsäge zum Opfer fallen musste, war für die Sulzbacher ein großer Verlust. "Das hat schon wehgetan", erzählt Brigitte Atz, "das war einfach ein Stück Herzblut. Man ist ja mit den Bäumen aufgewachsen, und jeder Baum, der fällt, ist ein Stück Heimat das geht."

Gerade im Frühjahr war es für die Anwohner besonders schlimm, als dort, wo sonst majestätische Eschen belaubt in die Höhe ragten, plötzlich große Lücken klafften. Umso glücklicher waren am Sonntag alle, dass wieder neue Bäume gepflanzt wurden.

"Jetzt sind wir alle zufrieden und so glücklich wie man sein kann", erklärte Stefanie Groß, die sogar eine Bürgerinitiative zur Neubepflanzung an ihrer Straße ins Leben gerufen hat. "Das hat uns so leid getan mit den Bäumen, und wir hatten einfach befürchtet, dass es vielleicht keine Nachpflanzungen geben wird, also haben wir Baumpatenschaften vermittelt und auch selbst übernommen." Mit diesen Baumpatenschaften sind stolze 2100 Euro für neue Pflanzen zusammengekommen. "Das Geld war es uns auf jeden Fall auch wert", sagt die Sulzbacherin, "allein wenn man rausguckt und sieht die Bäume , wie sie wachsen, das ist einfach schön und ein kleiner Trost." Auch wenn sie es sehr schade fand, dass die Bäume gefällt werden mussten, hat sie aber auch lobende Worte für die Baumfällarbeiter: "Da muss ich wirklich sagen, die haben großartig gearbeitet und sehr darauf geachtet, dass kleine Bäumchen drumherum nicht kaputt gehen. An der Stelle auch ein großes Lob an Roman Alt von der Stadt Sulzbach , der sich dafür auch sehr eingesetzt hat." Jetzt hoffen die Anwohner nur noch, dass die Bäume schnell wachsen und die Straße "Am Wäldchen" bald wieder im schönsten Grün erstrahlen kann.

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