Hier zählt vor allem die brillante Taktik

Sulzbach · Ähnlich wie beim Schach muss man bei der Billard-Variante Carambolage mehrere Schritte im Voraus überlegen. Beim Billard-Club Sulzbach wird diese hohe Kunst gepflegt und trainiert.

 Die 2. Mannschaft des Billard-Clubs mit (von links) Tasso Eder, Axel Scherer, Daniel Koch und Peter Lehmann. Foto: Langenstein

Die 2. Mannschaft des Billard-Clubs mit (von links) Tasso Eder, Axel Scherer, Daniel Koch und Peter Lehmann. Foto: Langenstein

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Beim Billard-Club in Sulzbach ist ,,um die Ecke denken" gefragt, denn hier wird die Variante Carambolage, auch Carambol genannt, gespielt. Anderes als beim Poolbillard gibt es keine Taschen und nur drei Kugeln in den Farben Weiß, Rot und Gelb. Der Spielball muss dabei nach bestimmten Regeln die beiden anderen Kugeln treffen. Ist der Stoß geglückt, gibt es einen Punkt und der Spieler bleibt am Tisch. Geht er daneben, kommt der Gegner an die Reihe. Je nach Disziplin müssen dabei zwischen 50 und 250 Punkte erreicht werden. Allerdings gibt es pro Match auch eine Grenze für den Spielerwechsel, die sogenannte Aufnahme. Ist das Limit von beiden Kontrahenten erreicht, entscheidet die höchste Punktzahl.

Die Taktik nimmt daher auch einen entscheidenden Stellenwert ein. Es gilt, ähnlich wie beim Schach, mehrere Schritte im Voraus zu überlegen. "Es geht darum, die Bälle zu sammeln und so Positionen zu schließen", erklärt Axel Scherer über seinen Sport. Geht man hingegen davon aus, dass der Gegner an den Zug kommt, kann es daher sinnvoll sein die Kugeln weit auseinander zu treiben. So erschwert man dem Kontrahenten die Möglichkeit, Punkte einzuheimsen.

Ein Spiel kann im Schnitt schon mal zweieinhalb bis drei Stunden dauern. "Es gilt abzuschalten und sich zu konzentrieren", sagt Scherer und: "Kondition ist gleichbedeutend mit der Konzentration." Und natürlich sei, wie bei jeder anderen Sportart auch, das Training entscheidend. Während des Matches müsse jeder Spieler nicht nur das Tempo seiner Kugeln bestimmen, sondern auch die eigene Geschwindigkeit im Auge behalten: "Der Akku darf nicht leer werden", beschreibt Scherer die Situation. Dabei geht es nicht nur um die eigene Leistung, denn Carambol ist ein Mannschaftssport . Jeweils vier Spieler pro Team treten gegeneinander an. Die Position der Spieler in der Mannschaft wird dabei von der Leistung der Vorsaison bestimmt. Beim Carambol wird dabei nicht zwischen den Geschlechtern getrennt, Frauen und Männer treten in gemeinsamen Teams an.

Aktuell ist die zweite Mannschaft des Billard-Clubs Sulzbach auf einem guten Weg. Beim Besuch der Saarbrücker Zeitung stand das Spiel gegen Saargemünd an. Erfolgreich verteidigte die zweite Mannschaft der Sulzbacher dabei ihren ersten Platz in der Landesliga. Am Ende der Saison könnte die Meisterschaft anstehen. Auch die erste Mannschaft ist gut positioniert. Sie steht auf dem 3. Platz der Oberliga.

Doch ähnlich wie bei vielen anderen Vereinen würde sich der Billard-Club Sulzbach über mehr Vereinsmitglieder freuen. 15 Männer und Frauen teilen hier momentan ihr Hobby, davon sind zehn bis elf aktive Spieler. Wer Interesse hat, kann sich gern am Schnappacher Weg ein Heimspiel ansehen. Gespielt wird meist samstags ab 15 Uhr. Der Einstieg in den Sport ist dabei nicht teuer. Scherer: "Alles was man braucht, ist ein Queue, und das kann man sich am Anfang auch von einem unserer Spieler leihen."

Weitere Infos bei Axel Scherer unter Tel. (0179) 61 19 28 33, E-Mail: a.scherer@dolfi.de

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