Trauer um die toten Bäume

Unsere Woche · Stellen Sie sich einmal vor, Sie lassen sich häuslich nieder in einer Straße, die von uralten, großen Bäumen gesäumt ist, und dahinter befindet sich ein Park. Idyllisch ist es, vor allem dann, wenn die Bäume belaubt sind.

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Foto: Robby Lorenz

Und nun erfahren Sie, dass die Gewächse verschwinden. Da trifft Sie doch fast der Schlag, oder? Genau so erging es den Anwohnern der Straße "Am Wäldchen" in Sulzbach. Sie erfuhren aus der SZ, dass die Stadt in ihrem Wohnumfeld über 80 Bäume fällt. Eschen vornehmlich, denn die sind krank. Todkrank. Das hat ein zertifizierter Baumkontrolleur festgestellt.

Doch weil wir schon von Berufs wegen etwas misstrauisch sind, haben wir diese Woche einen weiteren Fachmann befragt. Wir wollten wissen, ob die Eschen nicht doch noch zu retten sind. Also haben wir uns verabredet mit dem ehemaligen Sulzbacher Förster Hubert Dörrenbächer. Der agile Ruheständler sah sich den Baumbestand vor Ort an und machte der SZ den Ernst der Lage klar. Die hier stehenden Eschen sind von einem Pilz befallen. Falsches Weißes Stängelbecherchen nennt sich der Winzling, der dafür sorgt, dass ein Baum innerhalb von zwei bis drei Jahren komplett abstirbt. Und dann stürzen schwere Äste hinab und bringen Menschen in Gefahr. Also müssen die Eschen weg, es führt kein Weg daran vorbei. Die Stadtverwaltung hat die betroffenen Anwohner zu einem Infoabend im Dezember eingeladen. Weil sie die in wenigen Monaten anstehenden Fällungen erklären möchte. Vielleicht ist es ja möglich, nach dem Kahlschlag wieder aufzuforsten. Das wäre wenigstens ein kleiner Trost für die Leute, die den Anblick aus dem Fenster sehr genossen haben und immer noch genießen.

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