Gefahr für Mensch und Tier

Sulzbach. Als Mitte Januar den Kommunen das Salz ausging, streuten sie Granulat und Splitt. Beide Materialien liegen jetzt auf Straßen und Gehwegen. Teilweise haben Bürger das Zeug zusammengekehrt. "Was sich nach diesem Winter an Hinterlassenschaften angesammelt hat, füllt mehr als ein Dutzend Lkws", erklären jetzt die Sulzbacher Freien Wähler

 Granulatreste auf den Straßen, wie auf unserem Bild im Fischbacher Weg in Sulzbach, nerven Autofahrer. Foto: Thomas Seeber

Granulatreste auf den Straßen, wie auf unserem Bild im Fischbacher Weg in Sulzbach, nerven Autofahrer. Foto: Thomas Seeber

Sulzbach. Als Mitte Januar den Kommunen das Salz ausging, streuten sie Granulat und Splitt. Beide Materialien liegen jetzt auf Straßen und Gehwegen. Teilweise haben Bürger das Zeug zusammengekehrt. "Was sich nach diesem Winter an Hinterlassenschaften angesammelt hat, füllt mehr als ein Dutzend Lkws", erklären jetzt die Sulzbacher Freien Wähler.Schwere Unfälle"Schon seit Jahren monieren wir in jedem Frühjahr die Sauberkeit in der Stadt", sagt der Fraktionsgeschäftsführer Hermann Kreis. In diesem Jahr sei es aber besonders schlimm. Zu dem üblichen Dreck, wie Reste von Unfällen oder Hundekot, kämen jetzt noch Granulat und Splitt. Dieses Material sei eine Gefahr für Mensch und Tier. Kreis: "Wer schon mal auf den Seitenrändern der Straße bremsen musste, weiß ein Lied davon zu singen." Der Splitt sei wie Glatteis. Besonders Zweiradfahrer seien gefährdet. Denn ein Ausrutscher auf Splitt oder Granulat führe häufig zu schweren Unfällen. Bei Autos sorgten Granulat und Splitt für Lack- und Karosserieschäden. Probleme bereite das scharfe Zeug auch Hunden. Sie würden sich ihre Pfoten verletzten. Ein weiterer Kritikpunkt für die Freien Wähler ist die Verschmutzung der Kanalisation. Wenn die Reste des Streugutes nicht bald eingesammelt werden, dann landeten sie im Kanal. Dort müssten sie für viel Geld herausgenommen werden. Das habe sicherlich Auswirkungen auf die Abwassergebühr. Für die Picobello-Aktion am kommenden Wochenende hat Hermann Kreis, der auch Landesvorsitzender der Freien Wähler ist, einen Vorschlag: "Der Landesbetrieb für Straßenbau soll alle Straßenkehrmaschinen unter Volllast setzen, um die Reste von Streumaterial zu beseitigen."Das Reinigen der städtischen Straßen, Bürgersteige, Plätze, Wege und Treppen erledigt die Sulzbacher Kommunale Dienstleistungs-Gesellschaft (KDI) im Auftrag der Stadt. "Seit Tagen sind fünf Mitarbeiter dabei, Granulat und Splitt aufzukehren sowie die Schlammeimer in den Abläufen zu reinigen", erklärt KDI-Prokurist Dieter Heckmann. Das Zeug werde gesammelt und entsorgt. Was nicht in den Schlammeimern hängen bleibe, lande irgendwann in einer Kläranlage. "Wir haben über die Reinigung einen Vertrag mit der Stadt, der jedes Jahr um ein weiteres Jahr verlängert wird", erläutert KDI-Geschäftsführer Karlheinz Christmann. Für diese Arbeiten beschäftigt die KDI vier Kräfte, die von der Arge gefördert werden. Ende Juni läuft diese Förderung aber aus. Christmann sagt: "Die Leute leisten prima Arbeit. Ich würde zwei davon gern fest einstellen. Dazu aber brauche ich längerfristige Verträge mit der Stadt."Vertrag kündigenDer KDI-Geschäftsführer weiter: "Wenn die Förderung ausläuft, weiß ich nicht, ob wir den Vertrag noch erfüllen können." Entweder müssten dann andere Arbeiten der KDI liegen bleiben, oder er müsse den Vertrag vorzeitig kündigen, fügt Kalle Christmann hinzu.

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